Militärforschung
  Inselstreit VRC-USA Teil 2
 

Inselstreit süß-sauer – Der Wettkampf zwischen USA und VRC um die „chinesischen“ Inseln und den Rest der Welt

 

Teil 2

 

Gerhard Piper

 

2. Februar 2019

 

Inhaltsverzeichnis

 

(…)

 

Teil 2

 

IV. Chinesisches Militärarsenal

1. Führungsspitze

2. Das Heer der „Volksbefreiungsarmee“

3. Die chinesische Marine

4. Küstenwache

5. Nationale Ozeanische Administration

6. Die Luftwaffe

7. Strategische Raketenstreitkräfte

8. Abteilung für strategische Unterstützung

 

V. Das amerikanische Indik-Pazifikkommando

1. Führungsspitze

2. US Army

3. Die US Pacific Fleet

3.a. 7th Fleet

3.b. 3rd Fleet

3.c. Naval Shore Commands

3.d.Marineflieger im Pazifik

4. Die U.S. Marine Forces Pacific

5. Die US-Luftstreitkräfte im West-Pazifik

6. US Special Forces

7. US Streitkräfte in Südkorea

8. US Streitkräfte in Japan

9. US Streitkräfte auf den Marianen

 

Teil 3

 

(…)

 

IV. Chinesisches Militärarsenal

 

1. Führungsspitze

Im chinesischen Einparteiensystem wird die Politik durch die sino-kommunistische Partei (Zhōngguó gòngchǎndǎng bzw. KPCh) und ihre Organe (Ständiger Ausschuss des Politbüros, Politbüro, Zentralkomitee [ZK, chin.: Zhōngguó gòngchǎndǎng] etc.) bestimmt. Die Partei hat über 90 Millionen Mitglieder. Die KPCh zeichnet sich durch eine hohe Kontinuität aus. Seit Gründung der VRC im Jahr 1949 ist derzeit die fünfte „Generation“ an der Macht: 1. Generation um den damals weitläufig bekannten Buchautor Máo Zédōng, 2. Generation um Dèng Xiǎopíng, die dritte Generation wurde durch Jiāng Zémín und Lĭ Péng repräsentiert, die 4. Generation (2003-13) wurde von Hú Jǐntāo angeführt und nun ist die 5. Generation (seit 2013) brachte Xí Jìnpíng hervor.

Allerdings gilt die KPCh als ideologisch ausgebrannt und entleert. Die verschiedenen Parteiflügel wurden (vorübergehend) befriedet, interne Oppositionelle durch so genannte „Anti-Korruptions-Kampagnen“ kaltgestellt. Eine der wichtigsten Aufgaben von Parteichef Xí Jìnpíng ist es daher, die verkrustete Partei mit neuen Impulsen zu beleben. Heutzutage vertritt die KPCh das Modell eines kommunistisch motivierten Staatskapitalismus bei weitgehender Privatisierung der Wirtschaft (drei Viertel der Wirtschaft sind heutzutage in privater Hand).

Xí Jìnpíng ist seit dem 15. November 2012 Generalsekretär der KPCh und seit dem 14. März 2013 Staatspräsident und damit Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Zugleich ist er Vorsitzender des im November 2013 gegründeten Zentralen Nationalen Sicherheitsrates und der traditionellen Zentralen Militärkommission. Der Nationale Volkskongress bestimmte auf seiner Plenarsitzung am 11. März 2018, dass seine Amtszeit nicht mehr auf zwei aufeinanderfolgende Wahlperioden (insgesamt zehn Jahre) begrenzt ist. Damit kann Xí Jìnpíng über das Jahr 2023 hinaus quasi unbegrenzt im Amt bleiben. Diese Verfassungsänderung ist eine Abkehr vom bisherigen Führungsprinzip, das von dem Massenmörder Dèng Xiǎopíng nach dem Tod des Tyrannen Máo Zédōng eingeführt worden nach. Nach der mörderischen Kampagnenpolitik sollte nie wieder eine einzelne Person über China dauerhaft herrschen sollte. Schließlich hatten der „Große Sprung nach vorn“ (dà yuè jìn) (1958-61) und die sogenannte „Große proletarische Kulturrevolution“ (wúchǎnjiējí wénhuà dàgémìng) (1966-76) Millionen von Opfern gefordert. (75) Aber stattdessen trägt Xí Jìnpíng nun den Ehrennamen „Führer“ (Zhōnghuá rénmín gònghéguó zuìgāo lǐngdǎorén oder lingxiu) oder – freundlicher – „großer Onkel ( Dàdà). Der frühere deutsche Botschafter in Běijīng, Volker Stanzel, bemerkte dazu süffisant, Xí Jìnpíng habe nur fünf Jahre gebraucht, um aus dem Land der Ein-Parteien-Herrschaft ein Land der Ein-Mann-Herrschaft zu machen.

Xí Jìnpíng wurde 1953 geboren und entstammt der angestammten Funktionärsclique (hongerdai) der KPCh. Er ist quasi „rot geboren“ (zilaihong), so nennen die Chinesen diesen Nepotismus ihrer Kaderokratie. Sein Vater ist Zhongun (and. Schreibweise: Xi Zhongxun), einer der Gründer der Volksbefreiungsarmee und ehemaliger Stellvertretender Ministerpräsident. Im Jahr 1962 wurde Xi Zhongun geschasst, u. a. weil er bei einem Besuch in Berlin-Ost mit dem Fernrohr nach Westberlin geguckt hatte. Außerdem wurde er von seinem Sohn zusätzlich denunziert, was vielleicht einen bezeichnenden Blick auf die Persönlichkeit von Jìnpíng wirft. In den folgenden Jahrzehnten hat er sich auf der „Ochsentour“ durch die Parteifunktionen hochgearbeitet, war zeitweise Sekretär des Verteidigungsministers. Im Jahr 2012 veröffentlichte die Nachrichtenagentur „Bloomberg“ die Meldung, die Familie Jìnpíng habe durch Ausnutzung ihrer politischen Beziehungen ein Vermögen von mehreren hundert Millionen Dollar erworben, allerdings könne Jìnpíng selbst kein Fehlverhalten nachgewiesen werden. Daraufhin wurde die Internetseite von „Bloomberg“ in der VRC gesperrt. Im Januar 2014 wurde durch Recherchen von „Offshore-Leaks“ bekannt, dass durch einen Schwager Gelder der Familie über Offshore-Unternehmen ins Ausland verlagert werden. Demgegenüber konnte Jìnpíng nach seiner Machtübernahme konnte durch eine so genannte „Anti-Korruptionskampagne“ seine politischen Gegner innerhalb des Parteiapparates ausschalten. Allein in den Jahren 2013/14 wurden nicht weniger als 180.000 Parteimitglieder und Regierungsmitarbeiter wegen ihrer Saufgelage, Völlerei, „Sonderbedürfnis-Versorgung“ sowie Gold- und Juwelendiebstähle abgestraft. China durchlebt eine „Revolution“ ohne Revolutionäre.

Im November 2013 gründete die KP einen Zentralen Nationalen Sicherheitsrat (Zhōngyāng guójiā'ānquán wěiyuánhuì), dem u. a folgende Apparatschiks angehören: Parteichef Xí Jìnpíng, Ministerpräsident Lǐ Kèqiáng, Lì Zhànshū, Mitglied des Politbüros und neuer Vorsitzender des Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses, und Generalsekretär Ding Xuexiang.

Die Zentrale Militärkommission (Zhōngyāng jūnshì wěiyuánhuì) des Zentralkomitees der sino-kommunistischen Partei bestimmt die Militärpolitik des Landes. Die ZMK besteht aus 12 Personen, darunter 10 Militärs: Zhào Kèshí, Shěn Jīnlóng, Xí Jìnpíng, Xǔ Qíliàng, Cháng Wànquán, Wèi Fèng, Hán Wèiguó, Zhāng Yáng, Zhāng Yòuxiá, Lǐ Zuòchéng etc.. Der Sitz des ZMK ist das VBA-Gebäude in Běijīng im Ortsteil Hǎidiàn qū (Straße: Fùxīng Lù Nr. 7).

Ihr angegliedert sind 14 bis 15 Abteilungen und Kommissionen, darunter der Vereinigte Generalstab (Zhōngyāng jūnwěi liánhé cānmóubù oder Zhōngguó rénmín jiěfàngjūn zǒngcānmóubù oder Zǒngcān sān bù). Chef des Generalstabs war bis August 2017 General Fang Fenghui, der wegen Korruption entlassen und verurteilt wurde. Er wurde durch General Lǐ Zuòchéng ersetzt. Die ZMK verfügt spätestens seit 2016 über ein Joint Operations Command Center (JOCC). Zu den chinesischen C4ISR-Führungsystemen (Command, Control, Communications, Computers, Intelligence, Surveillance, and Reconnaissance) gehören das „Projekt 995 Qu Dian“-System und das „Taktische Datenverarbeitungssystem der Armee“ (Sānjūn zhànshù shùjù fēnfā xì) oder neuere Modelle. Die VRC verfügt heute über 30 zivile oder militärische Kommunikationssatelliten im Orbit, darunter vier vom Modell Tianlian. Für die Führungsleute und ihre Entourage gibt es in Běijīng und seiner Umgebung in den „westlichen Bergen“ mehrere Bunkeranlagen, um das Regierungsviertel Zhōngnánhǎi zu verlassen. Die Evakuierung kann z. T. verdeckt über die städtische U-Bahn erfolgen. Zu der unterirdischen Bunkerstadt (Dìxià Chéng) mir ihren rund 90 Eingängen gehört u. a. das „Projekt 704“. Ein Teil der Anlagen in der Hauptstadt wurde mittlerweile stillgelegt, aufgrund der grassierenden Wohnungsnot leben ein bis zwei Millionen Menschen in den alten Kasematten. Weitere Anlagen sind über das ganze Land verteilt, so das Projekt 131“ (131 Dìxià gōngchéng) in der Provinz Hubei und das „Projekt „203“ in Sháoshān shì.

Neben der ZMK gibt es auch noch ein formales Verteidigungsministerium) (Guófáng bù), das derzeit von General Wèi Fènghé geführt wird. Über die politisch „richtige“ Ausrichtung der Truppenteile wachen die Politkommissare (zhēng wèi) und Politinstrukteure (zhidao yuan).

Die Volksbefreiungsarmee (Renmin jiefang jun) gliedert sich in Heer, Marine und Luftwaffe. Operativ sind die Streitkräfte auf fünf „Bezirke für Kriegsführung“ (zhànqū) aufgeteilt: Nord, Ost, Süd, West und Zentral. Das Südkommando wird derzeit von Vize-Admiral Yuan Yubai befehligt. Wurden früher vor allem die Landstreitkräfte ausgebaut, so galt die militärische Aufrüstung in den letzten Jahren vor allem der Luftwaffe und der Marine. Gleichzeitig wird seit November 2015 eine umfassende Militärreform durchgeführt, bei der die Personalstärke der Streitkräfte von 2.300.000 auf 2.000.000 reduziert wird. Die gegenwärtige Phase der permanenten Militärreform soll bis 2020 abgeschlossen sein und danach bis 2035 „grundsätzlich vollendet“ sein, anschließend wird sie bis Mitte des 21. Jahrhundert fortgeführt, um ein „Weltklasse-Militär“ zu erreichen, wie Staats- und Regierung Xi Xinping verkündete.

Die beiden Autoren Phillip C. Saunders und Joel Wuthnow vom „Center for the Study of Chinese Military Affairs“ (CSCMA) an der „US National Defense University“ (NDU) stellten im April 2016, dass die Chinesen mit ihrer zukünftigen Befehlsstruktur das Führungsmodell des US-Militärs z. T. adaptierten:

„The reforms affected not only individual organizations but also the lines of authority connecting the PLA’s major components. Chinese sources describe the revised division of labor with the following formula: the CMC (Central Military Commission, G. P.) and its subsidiary departments will provide overall management, the theaters will focus on operations, and the services will manage force building. In effect, the PLA will have two distinct chains of command: an operational chain passing from the CMC to the theaters to the troops, and an administrative chain flowing from the CMC to the service headquarters to the troops.

The nature of the reforms suggests that the PLA is moving toward a more modular, U.S.-style C2 (command control, G. P.) arrangement in which operational commanders develop force packages from units that are trained and equipped by the services. In particular, the PLA restructuring has drawn comparisons to the U.S. military following the Goldwater-Nichols Department of Defense Reorganization Act of 1986. This act resulted in a C2 structure for the U.S. military in which authority flows from the President and Secretary of Defense to the commanders of the regional unified combatant commands, who lead joint forces within their respective theaters. Service chiefs were given an advisory role, with responsibilities to “organize, train, and equip” troops. This bifurcation of authority appears similar to the evolving PLA distinction between operational and administrative chains of command. (…)

Nevertheless, the new PLA C2 system has some key differences with the U.S. system. First, unlike the U.S. combatant commands, which span the globe, the theaters cover territory only within China. Operations far beyond China’s borders (such as those in the Middle East or the Indian Ocean) will apparently be centrally directed by the JSD in Beijing. Second, the PLA retains the CMC as its highest decision making body and does not have a U.S.-style commander in chief equivalent. Nevertheless, (…), the reforms have strengthened Xi Jinping’s role within the CMC (under what is being labeled a “CMC chairman responsibility system”). Third, the PLA remains a Leninist military whose primary responsibility is defending CCP (China Communist Party, G. P.) rule. Unlike the U.S. military, where unit commanders exercise sole authority, the PLA retains political commissars and Party committees that are supposed to play a role in all key decisions.“ (76)

Weil die so genannte „Volksbefreiungsarmee“ zur Eigenversorgung rund 20.000 bis 30.000 Wirtschaftsunternehmen (Bauernhöfe, aber auch Nachtklubs und Finanzdienstleister etc.) betreibt, ist sie besonders anfällig für Veruntreuung, Unterschlagung und Korruption. Im Rahmen einer Anti-Korruptionskampagne wurden in den letzten Jahren über 100 Generäle (Guō Bóxióng, Fáng Fēnghuī, Gǔ Jùnshān, Xú Cáihòu, Zhāng Yáng, …) abgesetzt, 14.000 Offiziere abgestraft und mehrere Geheimdienstchefs entlassen. Nach Angaben von General Kun Lunya hatte die Korruption innerhalb des Militärs Ausmaße erreicht, dass die Kampfkraft der Armee bedroht war.

Die jährlich steigenden Rüstungsausgaben der VRC belaufen sich auf schätzungsweise 200 bis 250 Milliarden Dollar, damit gibt China genauso viel für seine Streitkräfte aus, wie alle Nachbarstaaten der Region zusammengenommen. Seit 1990 entfielen 60 Prozent der Steigerung der weltweiten Verteidigungsausgaben allein auf die VRC. Nach Angaben der amerikanischen DIA stiegen die chinesischen Militärausgaben von 2000 bis 2016 jährlich um durchschnittlich zehn Prozent, d. h., dass die VRC heute mehr als doppelt soviel für ihr Militär ausgibt wie noch vor zehn Jahren. (77)

Seit dem Grenzkrieg gegen Vietnam (17. Februar bis 16. März 1979) mit schätzungsweise 56.000 Toten und 69.000 Verwundeten, der für die „Volksbefreiungsarmee“ mit einer erbärmlichen Niederlage endete, hat die VBA keinen größeren Krieg mehr geführt, ihr größter Einsatz seit damals war das Massaker an der studentischen Reformbewegung auf dem „Platz am Tor des Himmlischen Friedens“ (Tiān'ānmén guǎngchǎng) in Běijīng am 4. Juni 1989 mit schätzungsweise 2.600 Toten und 7.000 Verletzten. In der chinesischen Regierungspropaganda wird der Einsatz der „Volksbefreiungsarmee“ gegen das Volk als „Zwischenfall vom 4. Juni“ (iùsì shìjiàn) bezeichnet. Damals ließ die chinesische Regierung mindestens 49 „Rädelsführer“, Arbeiter und Intellektuelle, hinrichten.

Heutzutage sieht sich die VRC in einer Position der Stärke, aber zugleich von lauter gegnerischen Nachbarstaaten eingekreist. In der chinesischen Militärstrategie vom Mai 2015 heißt es zur Bedrohungslage:

„With a generally favorable external environment, China will remain in an important period of strategic opportunities for its development, a period in which much can be achieved. China’s comprehensive national strength, core competitiveness and risk-resistance capacity are notably increasing, and China enjoys growing international standing and influence. Domestically, the Chinese people’s standard of living has remarkably improved, and Chinese society remains stable. China, as a large developing country, still faces multiple and complex security threats, as well as increasing external impediments and challenges. (…)

On the issues concerning China’s territorial sovereignty and maritime rights and interests, some of its offshore neighbors take provocative actions and reinforce their military presence on China’s reefs and islands that they have illegally occupied. Some external countries are also busy meddling in South China Sea affairs; a tiny few maintain constant close-in air and sea surveillance and reconnaissance against China. It is thus a longstanding task for China to safeguard its maritime rights and interests. Certain disputes over land territory are still smoldering. The Korean Peninsula and Northeast Asia are shrouded in instability and uncertainty. Regional terrorism, separatism, and extremism are rampant. All these have a negative impact on the security and stability along China’s periphery.“ (78)

Mit dem Ausbau der Streitkräfte und der Zuweisung eines erweiterten Aufgabenbereich verhindert Xí Jìnpíng zugleich, dass sich das Militär zu sehr in die chinesische Regierungspolitik einmischt. Seit der Implosion der Kommunistischen Partei der Sowjetunion lässt die chinesischen Genossen die Angst vor dem eigenen Untergang keine Ruh.

 

2. Das Heer der „Volksbefreiungsarmee“

Als Kommandeur des Heeres amtiert seit August 2017 General Hán Wèiguó, ihm unterstehen rund 850.000 Soldaten. Im Rahmen der seit 2015/16 laufenden Militärreform wurden die chinesischen Landstreitkräfte reorganisiert. Unter anderem erhielten die Landstreitkräfte ein landesweites Führungskommando (Army General Command). Das Heer gliedert sich in Armeegruppen (jituan juin), Korps (bingtuan), Divisionen (shi), Brigaden (lü), Regimenter (tuan), Bataillone (dadui oder yíng), Kompanien (lián oder zhongdui), Züge (pái) und Trupps (ban).

Das Heer gliedert sich in 13 Armeegruppen, 78 Kampfbrigaden (Panzer, Panzergrenadier- oder Infanteriebrigaden), 15 Artilleriebrigaden, 13 Heeresfliegerbrigaden und 1 Panzergrenadierdivision.

Zum Heer gehört auch ein Teil der landgestützten Sondereinheiten: Zhōngguó rénmín jiěfàngjūn tèzhǒng bùduì. Ihre Gesamtstärke wird auf 7.000 bis 14.000 Einzelkämpfer geschätzt. Über ihre Gliederung gibt es höchst unterschiedliche Angaben. Die einen berichten, es gebe die 6. und die 8. Gruppe der Sondereinheiten plus die 12. Abteilung der Spezialeinheiten als Anti-Terror-Einheit. (79)

 

Nach Angaben von „Wikipedia“ sind die verschiedenen Militärprovinzen Sonderheiten zugeteilt:

Běijīng: „Oriental Sword“ (ca. 3.000 Mann) und „Arrow“

Chengdu: „Falcon“ wurde 1992 aufgestellt und dient der Bekämpfung von „Hochwertzielen“

Jian: „Eagle“

Guangzhou: „South Blade“ (oder: „South China Blade“)

Lanzhou: „Night Tiger“

Nanjing: „Flying Dragon“ und „Oscar“

Shenyang: „(Siberian) Tiger“

(?): „Leopard“

Hinzu kommen Sondereinheiten in Hongkong (chin.: Xiānggǎng) und Macao (chin.: Àomén).

(Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/People%27s_Liberation_Army_Special_Operations_Forces)

 

Früher hatte das Südkommando folgende Gliederung:

- 41st Group Army (HQ Liuzhou) mit 2 Divisionen und 3 Brigaden

-- 121st Mechanized Infantry Division (Liuzhou)

-- 123rd Mechanized Infantry Division (Guigang)

--. Armored Brigade (Guilin)

-- Anti-Aircraft Brigade (Hengyang)

-- Artillery Brigade (Liuzhou)

 

- 42nd Group Army (HQ Huizhou) mit 2 Divisionen und 4 Brigaden

-- 124th Amphibious Mechanized Infantry Division (Boluo)

-- 163rd Mechanized Infantry Division (Chaozhou)

-- Anti-Aircraft Brigade (Jieyang)

-- Special Operation Battalion (Guangzhou)

-- Electronic Warfare Regiment (Huadu)

-- 6th Regiment of the Army Aviation (Sanshui)

-- Engineering Regiment (Huizhou)

-- Anti-Chemical Warfare Regiment (Shenzhen)

-- Driver and Medic Training Battalion (Dongguan)

-- Training Regiment (Huizhou)

(Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Guangzhou_Military_Region)

 

Seit der Militärreform gehören zum Südkommando unter dem Kommando von Generalmajor Zhang Jiang die 74. und die 75. Armeegruppe mit ihren unterstellten Divisionen und Brigaden. Zum Ostkommando, das auf dem chinesischen Festland gegenüber der Insel Taiwan disloziert ist, gehört u. a. die 73. Armeegruppe (vormals: 31. Armeegruppe).

Jede Armeegruppe verfügt standardmäßig über folgende Armeetruppen: mehrere Kampfbrigaden, eine Artilleriebrigade, eine Luftverteidigungsbrigade, eine Brigade der Sondereinheiten (Quantou budui oder Tuzhong budui [TZBD]), eine Heeresfliegerbrigade, eine Pionier- und ABC-Abwehrbrigade und eine Nachschubbrigade. Außerdem stellte das Heer 2017 zwei eigene Luftsturmbrigaden für den Hubschraubertransport auf. Als Sondereinheit ist in der Südprovinz die Huanan Zhijian TZBD stationiert. Die Spezialeinheit setzt sich aus rund 4.000 Kämpfern zusammen, darunter zahlreiche Kampfschwimmer.

Zusammen verfügen die beiden Armeegruppen des Südkommandos über 8 Infanterieverbände (Division oder Brigade), 3 Panzerverbände (Division oder Brigade), 4 Artilleriebrigaden, 2 Heeresfliegerbrigaden (u. a. in Hongkong) mit Kampf- bzw. Transporthubschraubern, 3 Luftabwehrbrigaden und eine Brigade Sondereinheiten. (80)

Zur Bewaffnung des Heeres gehören u. a. Kampfpanzer des Typs 69 des Herstellers „Běifāng Gōngyè“ (int.: China North Industries Corporation - NORINCO), Typ 80 und Typ 99A (and. Bez.: ZBD04A und ZTZ99A), Schützenpanzer des Typs 04A (and. Bez.: ZBD-04A), ZBL-08 und Typ 86, Panzerhaubitzen PLZ-45 und PLZ-05, Feldraketenwerfer NORINCO PHL-03 (300 mm), Kampfhubschrauber CAIC Z-10K/ME und HAMC Z-19 etc.. (81) Außerdem verfügt das Heer u. a. über den Boden-Boden-Marschflugkörper CASIC Cháng Jiàn 10 (CJ-10, frühere Bezeichnung: Dong Hai 10 [DH-10]) mit einer Reichweite von 1.500 km und einem konventionellen Splittergefechtskopf 500 kg oder einem Nuklearsprengkopf. Die Cruise Missile wird von einem Werferfahrzeug Wanshan WS2400 (8 x aus abgefeuert. Der Atomwaffenträger WS2400 ist ein chinesisches Derivat des (weiß-)russischen Werfers MAZ-543 Uragan, im Gegensatz zum Original verwendet das chinesisches Modell Bauteile, die von der deutschen „Zahnradfabrik Friedrichshafen AG“ (ZF) in Friedrichshafen geliefert wurden. (82)

 

3. Die chinesische Marine

Die Volksrepublik China verfügt über eine Küstenlänge von 17.600 bis 18.000 km und mehr als 6.000 Inseln, die es gegenüber den sechs maritimen Nachbarländern und der US-Präsenz zu schützen gilt. Die Marine der Volksbefreiungsarmee (Renmin jiefang haijun) wird seit Januar 2017 von Vize-Admiral Shěn Jīnlóng kommandiert. Er ist der Nachfolger von Admiral Wú Shènglì, der von 2006 bis 2017 das Kommando innehatte. Sie hat einen Umfang von 235.000 Soldaten und besitzt 317 Schiffseinheiten (zum Vergleich: die US Navy hat lediglich 283 Schiffe), u. a. 1 Flugzeugträger, 21 Zerstörer, 82 Fregatten und Korvetten sowie 56 U-Boote. In der Regel können ältere Schiffe küstennah eingesetzt werden, neuere Exemplare sind hochseetauglich. (83) Hinzu kommen 26.000 Soldaten der Marineflieger mit 315 Flugzeugen und über 150 Hubschraubern und 10.000 Mann der Marineinfanterie. Die chinesische Seemacht (Jūnshì hǎi quán) ist in den letzten zehn, zwanzig Jahren erheblich ausgebaut worden, zumal die VRC seit 2010 der größte Schiffbauer der Welt ist. So hat die VRC in den letzten zehn Jahren mehr als 100 Kriegsschiffe gebaut.

 

Entwicklung des Schiffsbestandes der chinesischen Marine

Schiffskategorie

2000

2010

20201

Konv. Wach-U-Boot (SSK)

60

54

56-64

Nukl. angetriebenes Angriffs-U-Boote (SSN)

5

6

6-9

Strategische Atom-U-Boot (SSBN)

1

3

4-5

Flugzeugträger (CV)

0

0

1-2

Lenkflugkörper-Zerstörer (DDG)

21

25

30-34

Lenkflugkörper-Fregatte (FFG)

37

49

83-97

Landungsschiff/-Boot

60

55

50-55

Patrouillenboot (PC)

100

85

85

Gesamt

284

277

315-351

Anmerkung: (1) Geschätzte Werte

Quelle: Hofbauer, Bruno-Günter, Generalmajor: Umkämpfte Gewässer – Beobachtungen zur Lage auf den Weltmeeren 2017, Österreichische Militärische Zeitschrift, Wien, Österreich, Januar 2018, S. 32-41, hier S. 38

 

Captain a. D. James E. Fanell, bis Januar 2015 Chef der Aufklärung der US-Pazifikflotte und zeitweise „China Senior Intelligence Officer“ des Office of Naval Intelligence (ONI), schätzte 2015, dass sich die chinesischen Marine bis 2030 auf 415 Einheiten vergrößern werden, darunter seien 4 Träger, 102 Zerstörer und Fregatten, 26 Korvetten, 72 amphibische Schiffe, 111 Raketenboote und 99 U-Boote. (84) Allerdings ist diese Schätzung bereits heute obsolet, da die Marine bereits heute über mehr Fregatten verfügt als von Fanell bis 2030 erwartet wurde.

In dem chinesischen Weißbuch „The Diversified Employment of China´s Armed Forces“ vom April 2013 heißt es zur Rechtfertigung der laufenden Marinerüstung:

„The PLA Navy (PLAN) is China´s mainstay for operations at sea, and is responsible for safeguarding its maritime security and maintaining ist sovereignty over its territorial seas along with its maritime rights and interests. The PLAN is composed of the submarine, surface vessel, naval aviation, marine corps and coastal defense arms. (…)

In line with the requirements of its offshore defense strategy, the PLAN endeavours to accelerate the modernizsation of its forces for comprehensive offshore operations, develop advanced submarines, destroyers and frigates, and improve integrated electronic and information systems. Furthermore, it develops blue-water capabilities of conducting mobile operations, carrying out international cooperation, and countering non-traditional security threats, and enhances ist capabilities of strategic deterrence and counterattack.“

Die Marine gliedert sich in drei Flotten: Nordmeerflotte (Beihai jiandui) mit HQ in Qingdao, Ostmeerflotte (Donghai jiandui) mit HQ in Ningbo-Zhoushan bzw. Zhoushan-Dinghai und die Südmeerflotte (Nanhai jiandui) mit HQ in Zhànjiāng Shì auf der Halbinsel Leizhou (Provinz Guangdong).

 

Verteilung des Schiffsbestandes

Schiffskategorie

Nordflotte

Ostflotte

Südflotte

Gesamtzahl

Nuclear-powered Ballistic Missile Submarines

0

0

4

4

Aircraft Carrier

1

0

0

1

Destroyer

8

9

11

28

Frigates

12

20

19

51

Corvettes

7

10

11

28

Nuclear-powered Attack Submarine

3

0

2

5

Diesel-powered Attack Submarine

15

16

16

47

Amphibious Transport Dock

0

1

3

4

Tank Landing Ship

3

16

10

29

Medium Landing Ship

6

8

9

23

Missile Patrol Craft

18

44

24

86

Summe

73

124

109

306

Quelle: Department of Defense: Annual Report to Congress – Military and Security Developments Involving the People´s Republic of China 2018, Washington, USA. 16. Mai 2018, S. 32

 

Das Südchinesische Meer fällt hauptsächlich in den Operationsbereich der Südflotte, allerdings ist die Ostflotte für den Bereich um die Insel Taiwan zuständig. Die Flotten bestehen aus mehreren Flottillen (zhidui). Die Südflotte mit Hauptquartier in Zhanjiang gliedert sind in 2 Zerstörer-Flottillen, 2 Fregatten-Flottillen, 2 Schnellboot-Flottillen (11. Kuaiting zhidui in Sanya-Yulin auf Hainan und 26. Kuaiting zhidui in Shangchuandao), 2 U-Boot-Flottillen und 1 Amphibische Flottille (4. Dadui in Haikou auf Hainan). In der Literatur findet sich auch der Hinweis auf eine „3rd Combat Support Ship Flotilla“ mit Hauptquartier in Zhanjiang. Diese gliedert sich in sechs Staffeln: 224th Reconnaissance Squadron (Zhanjiang), 221st Auxiliary Squadron (Yulin), 236th Auxiliary Squadron (Guangzhou), 259th Auxiliary Squadron (Zhangjiang), 188th Salvage Squadron (Yulin) und 235th Survey Squadron (Guangzhou). (85)

Die Südflotte umfasste 2017 - nach Angaben des Pentagons - 11 Zerstörer, 19 Fregatten und 11 Korvetten, sowie 22 U-Boote. (86) Hiervon abweichend berichtet „Wikipedia“ aktuell über 1 Kommandoschiff, 1 Flugzeugträger, 11 Zerstörer, 17 Fregatten, 12 Korvetten, 8 (Diesel-)U-Boote, 17 Landungsschiffe, 9 Versorger und 7 Hilfsschiffe. Demnach hat die Südflotte folgenden Schiffsbestand: 1 Kommandoschiff der Fusu-Klasse (Nanchang, ein früheres Versorgungsschiff mit einer Länge von 188,9 und einer Breite von 25,33 m), 1 Flugzeugträger (Liaoning), 4 Zerstörer der Luyang III-Klasse (Kunming, Changsha, Hefei und Yinchuan), 2 Zerstörer der Luyang II-Klasse (Lanzhou und Haikou), 2 Zerstörer der Luyang (I)-Klasse (Shenzhen), 2 Zerstörer der Luda-Klasse (Zhanjiang und Zhuhai), 8 Fregatten der Jiangkai II-Klasse (Huangshan, Chaohu, Yuncheng, Yulin, Henshui, Liuzhou, Sanya, Yueyang), 3 Fregatten der Jianwei II-Klasse (Yichang, Huaihua und Xiangyang), 8 Fregatten der Juanghu V-Klasse (Beihai, Kangding, Dongguan, Shantou Jianmen und Foshan), 12 Korvetten der Jiangdao-Klasse (Meizhou, Baise, Jieyang, Qingyuan, Luzhou, Zhuzhou, Chaozhou, Suqian, Jingmen, Tongren, Quijing und Liupanshui), 8 U-Boote der Ming-Klasse (…), 3 Landungsschiffe der Yuzhao-Klasse (Typ 071) (Kunlun Shan, Jingang Shan und Changbai Shan), die wiederum jeweils vier Luftkissenboote der Yuyi-Klasse (Typ 722) aufnehmen können, 8 Landungsschiffe der Yuting III-Klasse (Huading Shan, Luoxiao Shan, Daiyun Shan, Wanyang Shan, Laotie Shan und Lühua Shan), 1 Landungsschiff der Yuting II-Klasse (Emei Shan) und drei Landungsschiffe der Yuting (I)-Klasse (Dongting Shan, Helan Shan und Liupan Shan), 1 Versorger der Fusu-Klasse (Qinghaihu), 3 Versorger der Fuchi-Klasse (Weishanshu, Honghu und Luomahu), 5 Versorger der Dayun-Klasse (Jingpohu, Dongtinghu, Fuxianhu, Junshanhu und Luguhu), 8 Hilfsschiffe der Qiongsha-Klasse (NY830, NY831, NY832, NY883, NY834 und NY835) sowie das neue Hospitalschiff Anwei (engl.: Peace Ark) (Typ 920). (87)

Der Flugzeugträger Liaoning (Typ 001) (vormals sowjetisch-ukrainische „Riga“, danach „Varjag“, Admiral-Kusnezow-Klasse) gehört eigentlich zur Nordflotte, wurde aber wiederholt im Südchinesischen Meer bei Patrouillenfahrten gesichtet. Er wurde 1998 von einem chinesischen Strohmann erworben, der aus dem nur halb fertiggestellten Kriegsschiff angeblich ein schwimmendes Spielcasino manchen wollte. (88) Tatsächlich wurde das Schiff von der chinesischen Marine erworben, um durch „show of force“ den Herrschaftsanspruch im Südchinesischen Meer zu demonstrieren. Nach dem Kauf wurde das Schiff durch die „China Shipbuilding Industry Corporation“ fertiggestellt und modernisiert. Die Marine stellte es offiziell am 25. September 2012 in Dienst. Seit dem 15. November 2016 galt das Schiff zunächst als voll einsatzfähig. Nach sechsmonatigen Restaurierungs- und Modernisierungsmaßnahmen wurde der Flugzeugträger am 21. Januar 2019 erneut von der Marine übernommen. Angeblich konnten die chinesischen Techniker und Ingenieure durch den Kauf des Schiffes eine Entwicklungszeit von 15 Jahren einsparen. Mit dem Flugzeugträger sammelt die Marine erste Erfahrungen mit dem Betrieb eines solche großen und spezialisierten Schiffes. Das Schiff hat eine Länge von 304,5 m und eine Wasserverdrängung von 59.439 Tonnen. Es ist mit 24 Trägerflugzeugen J-15 Flying Shark und zehn Hubschraubern Z-8 Super-Frelon, Z-18 „Bat“ oder Ka-31 Helix ausgerüstet und verfügt über eine Sky Jump-Schanze. Das Schiff hat seinen Heimathafen in Dalian und gehört eigentlich zur Nordflotte; zur Machtdemonstration wird es aber auch im Südchinesischen Meer eingesetzt.

Ein zweiter Träger, Shandong (Typ 001A), ist ein Eigenbau mit Schanzen-Design (Short Take-Off But Arrested Recovery - STOBAR). Das Schiff wird voraussichtlich mit 32 Kampfflugzeugen J-15 ausgerüstet. Es wurde auf einer Werft in Dalian gebaut. Die schiffstechnische Fertigstellung war von den US-Experten für 2020 erwartet worden, aber das Schiff war bereits drei Jahre früher fertiggestellt. Zur Jahreswende 2018/19 führten die Chinesen erstmals Flugversuche auf dem neuen Träger durch, der voraussichtlich im Mai 2019 in Dienst gestellt wird.

Der Bau eines dritten Trägers (Typ 002), eine chinesische Eigenentwicklung mit Dampfstartkatapulten, hat im November 2018 auf einer Werft auf der Insel Changxing bei Shanghai begonnen. Das Schiff soll u. a. mit Drohnen auf Basis der CASIC Tian Ying, die im Februar 2018 ihren Erstflug absolvierte, oder der CSIC HK-5000G ausgestattet werden. Außerdem plant man die Beschaffung von mehreren Hubschrauberträger des Typs 075 mit jeweils 30 Helikoptern und drei weiterer amphibischer Hubschrauberträger vom Typ 081. So wollen die Chinesen bis 2030 mindestens drei Träger in Dienst stellen, bis 2050 werden sechs bis neun Träger produziert.

Als Begleitschiffe werden seit diesem Jahr die neuen Lenkwaffen-Kreuzer der Renhai-Klasse (Typ 055) in Dienst gestellt. Mit einer Länge von 187 m und einer Wasserverdrängung von 14.000 t sind sie größer als die neuen US-Kreuzer der Zumwaldt-Klasse. Sie sind mit 112 VLS-Startrohren für Flugkörper zur Schiffs- oder Landbekämpfung ausgestattet. Hinzu kommen 24 Kurzstrecken-Flugabwehrraketen Hóng Qí-10 (HQ-10), zwei Geschütze (30 bzw. 130 mm) und Torpedos. Außerdem sind die Zerstörer mit einem Bordhubschrauber Harbin Z-9C- oder Z-18F bestückt. Geplant sind zunächst vier Schiffe.

Die Zerstörer der Luyang II-Klasse (Typ 52C) sind mit Anti-Schiff-Raketen YL-62 (Reichweite: 280 km), Anti-Schiff-Raketen YL-18 (170 km) und Flugabwehrraketen CPMIEC Hǎi Hóng Qí-9 (HHQ-9) ausgestattet; die Luyang III-Klasse (Typ 52D) sind mit weitreichenden Schiffsabwehr- und mit Flugabwehrraketen HHQ-9 ausgestattet; die Luzhou-Klasse (Typ 51C) besitzt FlaRaks vom Typ Rif, der Exportvariante der russischen Typ S-300 Fort (NATO-Code: SA-N-6 GRUMBLE). Auch die vier Zerstörer der sowjetischen Sovremenny-Klasse (Typ 956) sind mit Marschflugkörpern zur Schiffsbekämpfung (240 km) ausgerüstet.

Das neueste Modell der Lenkwaffen-Fregatten ist die Jiangkai-II-Klasse (Typ 054A) mit z. Zt. mindestens 24 Exemplaren. Sie sind mit dem Flugkörper YJ-83 (Reichweite: 120 km) ausgerüstet. Hinzu kommen die Korvetten der Jiangdao-Klasse (Typ 056) mit mindestens 35 Schiffen und 60 Katamarane der Houbei-Klasse (Typ 022) zur Küstenverteidigung. Zur SIGINT-Aufklärung dienen die neun AGI-Schiffe der Dōngdiào/Polaris-Klasse (Typ 815A/G), davon gehören mindestens zwei Boote zur Südflotte – Haiwangxing („852“) und „855“. (89)

Die U-Boot-Flotte (Qianting budui) umfasst insbesondere Boote der sowjetischen Kilo-Klasse und der chinesischen Song-Klasse (Typ 039) sowie der Yuan-Klasse (Typ 39A). Diese drei Typen sind mit Marschflugkörpern ausgerüstet. Acht der zwölf Boote der Kilo-Klasse verfügen über Marschflugkörpern zur Schiffsbekämpfung vom russischen Typ Klub-S (NATO-Code: SS-N-27B SIZZLER) mit einer Reichweite von 222 km. Die U-Boote der Song- und der Yuan-Klasse sind mit Flugkörpern YJ-18 bestückt.

Wichtige Flottenstützpunkte (shuijingqu) der Südflotte sind Beihai, Guangzhou, Haikou, Mawei, Shantou, Stonecutters Island bei Hong Kong und Yulin auf der Insel Hainan.

Die Marineflieger (Haijun hangkongbing oder haihang) haben ihr landesweites Hauptquartier in Liangxiangzhen. Das Südkommando verfügt über die 8. Marinefliegerdivision (Haijun hangkongbing 8 shi oder - in der Kurzform - Haihang 8 shi) und die 9. Marinefliegerdivision (Haijun hangkongbing 9 shi bzw. Haihang 9 shi).

Die Truppe verfügt u. a. über Mittelstreckenbomber H-6. Es handelt sich um chinesische Nachbauten des sowjetische Tupolew Tu-16 (NATO-Code: BADGER). Die Bomber wurden von der „Xi´an Aircraft Industrial Corporation“ (XAC) (frühere Bez.: Fabrik Nr. 172) in Shaaxi gefertigt. Zu deren Bewaffnungsoption zählt die Beladung mit bis zu sechs luftgestützten Marschflugkörpern Yīngjī-12 (YJ-12) zur Bekämpfung von Flugzeugträgern oder Anti-Schiff-Flugkörper Yīngjī-83K (YJ-83K). Während die älteren Versionen H-6H/M eine Reichweite von 1.800 km haben, erreicht die neuere H-6K eine Entfernung von 2.500 km. Dazu erklärte das US-Verteidigungsministerium in seinem „Annual Report to Congress - Military and Security Developments Involving the People’s Republic of China 2018“ vom 16. August 2018:

„The PLA has been developing strike capabilities to engage targets as far away from China as possible. Over the last three years, the PLA has rapidly expanded its overwater bomber operating areas, gaining experience in critical maritime regions and likely training for strikes against US and allied targets.“ (90)

 

Marineflieger-Südkommando – Fliegende Verbände (Stand: 2012):

Verband

Einheit

Fliegerhorst

Waffensystem

8.Marinefliegerdivision

(HQ Jialaishi)

22. Luftregiment

Jialaishi

J-11BH/BSH

23. Luftregiment

Guiping-Mengxu

H-6DU/G

24. Luftregiment

Jialaishi (?)

J-7EH, JJ-7

9. Marinefliegerdivision

(HQ Lingshui)

25. Luftregiment

Lingshui

J-8H, JJ-6, J-11BH

26. Luftregiment

Sānyà shì (Yaxia)

Y-7, Z-8J/S, Z-9C

27. Luftregiment

Ledong (Foluo NE)

JH-7A

Quelle: Rupprecht, Andreas / Cooper, Tom: Modern Chinese Warplanes – Combat Aircraft and Units of the Chinese Air Force and Naval Aviation, Harpia, Houston, Texas, USA, 2012, S. 239

 

Die Marineflieger verfügen u. a. über Maschinen Y-8Q/KQ-200 zur U-Boot-Bekämpfung, die mit Torpedos Yu-7 und Yu-11K oder Anti-Schiff-Raketen YJ-83K und YJ-9 ausgerüstet sind. Hinzu kommen Aufklärer KJ-500H und Y-8GX-8. Außerdem entwickeln die Chinesen mit der AVIC-CAIGA AG-600 das derzeit größte Amphibienflugzeug der Welt. Das Flugzeug hat bei einer Länge von 36,9 m eine Spannweite von 38.8 m. Es kann bis zu 50 Soldaten befördern. Die Maschine hat eine Reichweite von 4.500 km. Der Erstflug fand am 24. Dezember 2017 statt. Die Regierung hat bisher 17 Exemplare bestellt.

Außerdem gehört zu den Marinefliegern des Südkommandos eine Radar-Brigade.

Wichtige Fliegerbasen der Südflotte sind Foluo, Guiping/Menshu, Jialaishi, Haikou, Ledong/Foluo, Lingshui, Sānyà shì/Yaxian und Zhanjiang.

Zum Südkommando gehört auch die Marineinfanterie (Haijun luzhandui). So sind der 74. Armeegruppe des Heeres die 1. Marineinfanteriebrigade und die 164. Marineinfanteriebrigade mit einer Personalstärke von jeweils 5.000 Soldaten unterstellt. Nach Erkenntnissen des Pentagons planen die Chinesen einen massiven Ausbau ihrer amphibischen Kapazitäten durch die Aufstellung von insgesamt 5 weiteren Brigaden bis zum Jahr 2020, so dass sich die Gesamtstärke auf 30.000 Mann erhöht. Schon heute sollen sich drei MarInf-Brigaden im Bereich der 72. Armeegruppe in Aufstellung befinden. Ein Teil der Marineinfanteristen ist seit Juli 2017 in Dschibouti stationiert.

Um die Marineinfanteristen anzulanden verfügt die Marine über vier bis sechs amphibische Transportschiffe der Yuzhao-Klasse (Typ 071). Die 6 Luftkissenboote der ukrainischen Zobr-Klasse können jeweils 500 Soldaten anlanden. Hinzu kommen neue Luftkissenboote der Yuyi-Klasse. Das neue Landungsschiff Haiyan Shan (taktische Nummer: „936“) des Typ 072II (Yuting-Klasse) wurde Anfang 2018 mit einer elektromagnetischen Kanone (ER) ausgestattet, damit sind die Chinesen in der Waffenentwicklung den Amerikaner weit voraus. (91) Die Marineinfanteristen sind u. a. mit dem Amphibienfahrzeug Typ 05 (and. Bez.: ZBD05/ZTD05) und den Kampfpanzern Typ 99 und Typ 15 ausgestattet.

Zur Marine gehört auch die Spezialeinheit „Sea Dragon“. Zu dieser gehört wiederum das „Jiaolong Assault Team“.

Zur Ozeanüberwachung hat die chinesische Marine ein eigenes Sonar-Überwachungssystem installiert, das unter dem Namen „Underwater Monitoring System“ bekannt wurde. So betreibt die VRC seit 2016 Überwachungssensoren im Bereich des Challenger-Tiefs und bei der Insel Yap im Bereich der Karolinen-Gruppe in Mikronesien. Diese Systeme dienen der Kontrolle der amerikanischen Schiffs- und U-Boot-Bewegungen im Bereich der US Naval Base Guam. (92) Die Sensoren in 400 m Tiefe übermitteln ihre Daten an Bojen, die mit Solarenergie betrieben werden und die ihre Daten an Kommunikationssatelliten weitermelden.

Die Chinesen betreiben mehrere Aufklärungssatelliten der Jian Bing-Serie (JB), die zwischen 2006 und 2012 ins All gebracht wurden, und vier Satelliten vom Typ Lùdì zīyuán kānchá wèixīng (LKW), die um die Jahreswende 2017/18 ins All transportiert wurden. Im Jahr 2011 schossen die Chinesen den Ozeanüberwachungssatelliten Haiyang-2A ins All, dieser wurde durch den Haiyang-2B abgelöst, der erst am 24. Oktober 2018 hochgeschossen wurde. In den kommenden zwei Jahren sollen die beiden Satelliten Haiyang-2C/D folgen. (93)

Zur Zeit entwickelt das Xian-Institut für Optik und Präzisionsmechanik in Shaanxi einen Ozeanüberwachungssatelliten Guanlan, der mit einem Laser und einem Mikrowellenradar ausgestattet ist, um den Schiffsverkehr über und unter Wasser zu kontrollieren. (94) Der erste von zehn Satelliten soll 2019 hochgeschossen werden

Wichtige Flottenstützpunkte der Südflotte sind u. a. Yùlín Shì, Yalong bei Sānyà shì (auf der Insel Hainan), Huangfu, Hongkong und Guangzhou. (95)

Der 18. Parteikongress der KPCh, noch unter Führung des scheidenden Parteichefs Hu Jintao, bestimmte im November 2012, die VRC solle zur maritimen Großmacht (haiyang qiangguo) aufsteigen, wie einst zur Zeit des Eunuchen-Admirals Zhèng Hé vor sechshundert Jahren. Dabei verfolgt die chinesische Marine bei ihren Operationen im Südchinesischen Meer auch institutionelle Ziele, um ihre Aufrüstung voranzutreiben. Bis in die neunziger Jahre waren die technischen und militärischen Möglichkeiten der chinesischen Marine beschränkt. Angesichts der begrenzten Kapazitäten konzentrierte man sich auf die Küstenverteidigung (jin´nan fangyu), dann auf eine großräumige Verteidigung (jinhai fangyu). Parallel zum Ausbau der eigenen Marine zur Hochseeflotte wurden auch deren Aufgaben und Operationsgebiet ausgeweitet. Heute liegt der Schwerpunkt auf der Seeverteidigung (haifang oder yuanyang haijun oder yuǎnhǎi hùwèi). Außerdem ist die Rede von einer „aktiven Verteidigungsstrategie für Küstengewässer“ (jiji de jinhai fangyu zhanlüe) und seit 2006 vom „offensiven Angriff auf Korallenriffe“ (duì shānhúdǎo jiāo jìngōng zhànyì). Seit 2015 verfolgt man eine Strategie der „Offshore Defense and Open Seas Protection“. So heißt es im Verteidigungs-Weißbuch vom Mai 2015:

„In line with the strategic requirement of offshore waters defense and open seas protection, the PLA Navy (PLAN) will gradually shift its focus from "offshore waters defense" to the combination of "offshore waters defense" with "open seas protection," and build a combined, multi-functional and efficient marine combat force structure. The PLAN will enhance its capabilities for strategic deterrence and counterattack, maritime maneuvers, joint operations at sea, comprehensive defense and comprehensive support.“

Trotz der Ausweitung der militärischen Optionen und dem zunehmend aggressiven Auftreten im Südchinesischen Meer ist die Marinestrategie nichtsdestotrotz immer noch defensiv ausgerichtet: Ziel der Beherrschung des Südchinesischen Meeres ist der Schutz der Millionenstädte, Wirtschaftszentren und Handelshäfen an der Ostküste des chinesischen Festlandes, wie z. B. Shanghai und Hongkong. So kommen Anthony H. Cordesman und Joseph Kendall in einer Studie über „Chinese Strategy and Military Modernization in 2016“ für das „Center for Strategic & Internal Studies“ (CSIS) zu folgender Einschätzung (Seite: 1f):

„China’s ability to fully modernize its military forces, and its strategic goals and the timing of such efforts remain unclear. So do its intentions. China’s declared strategy, like the U.S. strategy in the Pacific, indicates that China is not seeking confrontation or conflict. What may seem aggressive to outside states and experts is seen in China as the natural strategic result of its global economic power and ability to put an end to centuries in which China’s status and security were limited by outside power and threats. (…)

The problem for China – and all the other states affected by its rise – is that there is no clear way to predict how peaceful China’s rise will be, how far China will go, and the end result in changing the balance of power in Asia, the Pacific, and the global economy. These challenges and uncertainties also create a clear need for China to use its declared strategy as a political tool and do so with care. All nations use their declared military strategies and policies as a form of political leverage, but China has even more incentive to do so than most.“ (96)

Im „Vorhof“ der Millionenstädte an der Ostküste will die chinesische Marine das Seegebiet zwischen dem chinesischen Festland bis zur so genannten „Ersten Inselkette“ (First Island Chain) unter Kontrolle halten: Diese „Innere Inselkette“ verläuft in einer mehrfach geschwungenen Linie von den Kurilen über die japanischen Hauptinseln, die Ryukuyu-Inseln (jap.: Ryūkyū-shotō), Philippinen und Malaysia nach Singapur. Darüber hinaus plant die chinesische Marine ihre Machtprojektion bis zur weiter östlich verlaufenden „Zweiten Inselkette“ (Second Island Chain), die in einem großen Bogen von den Kurilen über die japanischen Hauptinseln, die Bonin-Inseln (jap.: Ogasawara-guntō), Guam, Palau, die Marianen und die Karolinen nach Indonesien führt. Während früher die chinesische Regierung Blockade- und Einkreisungsängste gegenüber der Sowjetunion und den USA hegte, versucht sie nun - angesichts ihrer Aufrüstungsanstrengungen - die vorlagerten Inselstaaten zum natürlichen Schutzwall ihrer eigenen Küsten umzufunktionieren.

Schon 1982 forderte der damalige Marinebefehlshaber Admiral Liú Huáqīng, die VRC müsse bis 2000 den Seeraum bis zur „ersten Inselkette“ beherrschen, bis 2020 den Raum bis zur „äußeren Inselkette“, bis 2040 den Westpazifik und Indik. Und schließlich müsse man bis 2050 mittels neuer Flugzeugträger global agieren.

In gleicher Weise forderte Professor Liú Jiàn von der Marineakademie in seinem Aufsatz über „Die Zukunft der chinesischen Marineentwicklung und ihrer Seestrategie“ im Mai 1999, dass „eine moderne Marine die Fähigkeit besitzen muss, einen Gegner auf eine ausreichende Entfernung vor der Küste (über 1.000 Seemeilen) abzufangen und anzugreifen“. Um dieses Ziel in der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts zu erreichen, schlug er sinngemäß eine dreiphasige Entwicklung vor:

„- Phase 1, 2000–2010: The PLAN must focus on developing its operational capabilities in the offshore area (jìnhǎi). This includes the development of large-scale operational platforms (zuòzhàn píngtái) and intermediate-and long-range precision-guided munitions.

-  Phase 2, 2011–2020: The PLAN should evolve into a force that has a core of large- and medium-sized operational platforms capable of effectively controlling the offshore sea area (jìnhǎi hǎiyù) within the first island chain.

-  Phase 3, 2020–2050: The PLAN must begin its transition into a regional navy. It will have a core of large-scale operational platforms, and possess not only the ability to operate throughout the Northwest Pacific, but also the ability to attain“ (97)

Entsprechend heißt es in der amtlichen chinesischen Militärstrategie vom Mai 2015:

„In line with the strategic requirement of offshore waters defense and open seas protection, the PLA Navy (PLAN) will gradually shift its focus from „offshore waters defense“ to the combination of „offshore water defense“ with „open seas protection, and build a combined, multi-functional and efficient marine combat force structure. The PLAN will enhance its capabilities for strategic deterrence and counterattack, maritime maneuvers, joint operations at sea, comprehensive defense and comprehensive support. (…)

The traditional mentality that the land outweighs sea must be abandoned, and great importance has to be attached to managing the seas and oceans and protecting maritime rights and interests.“

Da die chinesische Regierung die USA nicht einfach aus der Region verdrängen kann, ist es das Ziel ihrer Marinepolitik, den USA den Zugang zu den von China beanspruchten Inselgruppen zu verwehren, um die Operationsmöglichkeiten der US-Streitkräfte möglichst einzuschränken:

„Recently, China has emerged as an assertive regional power in the Asia-Pacific with forceful A2/AD capabilities (anti-access/area-denial, G. P.), using advanced ballistic and cruise missiles in conjunction with air and maritime defense systems to deter U.S. military operations in the region. China’s A2/AD is concentrated around Taiwan and the South China Sea, putting U.S. military forces — such as a Carrier Strike Group — and installations in the region within range of precision-guided cruise and ballistic missiles. This regional A2/AD threat also severely mitigates the ability of U.S. forces to conduct operations in the Asia-Pacific. For anti-access, China relies on advanced land-attack ballistic and cruise missiles to threaten U.S. military facilities on the islands of Okinawa and Guam. Also employed are anti-ship cruise and ballistic missile variants, which, using advanced re-entry vehicle technology, have the capability to strike with precision and bypass most sea-based missile defense platforms. China’s anti-ship cruise missiles are fielded by warships, submarines, and aircraft that patrol the waters along the country’s coastline. The air-launched YJ-100 is China’s longest range ASCM with a range between 650 and 800 km. Other advanced anti-ship cruise missiles in the Chinese arsenal are the YJ-12 and YJ-18 supersonic missiles, with ranges close to 500 km. China’s land-attack cruise missiles are air- and ground-launched, with ground-launched variants having a range exceeding 1,500 km.

China relies on fighter aircraft and an intricate network of air and missile defense platforms for area denial, employing defensive systems produced indigenously as well as Russian-built S-300s. These defense systems and fighter aircraft are employed to deny U.S. airpower and the use of cruise missiles in the region. China continues to improve its area denial capabilities and reports speculate that the country plans to acquire improved S-400 air defense systems from Russia for deployment in the region. Anti-satellite weapons are also believed to be employed by China to maintain A2/AD in the Asia-Pacific, and would be used to disrupt or even completely deny U.S. satellite communication and GPS capabilities.“ (98)

Obwohl die chinesische Marine die amerikanische Seemacht bereits heute an Schiffseinheiten quantitativ überflügelt, bestehen in der Qualität der Operationsfähigkeit weiterhin erhebliche Defizite der Chinesen, was sich in einem Konfliktfall kriegsentscheidend auswirken könnte.

Für die Ausarbeitung der Kriegspläne sind u. a. der Generalstab in Běijīng, der Stab des Südkommandos der Streitkräfte, das HQ der Südmeerflotte in Zhànjiāng shì und die Marineakademie (Zhōngguó rénmín jiěfàngjūn hǎijūn zhǐhuī xuéyuàn) in Nanjing zuständig.

Die angestrebten Fähigkeiten werden in Manövern erprobt und praktisch überprüft. Im März 2018 demonstrierte die chinesische Marine mit einem großangelegten Marinemanöver, an dem 48 große Überwasserschiffe, 76 Flugzeuge und 10.000 Marinesoldaten teilnahmen, seine Gebiets- und Machtansprüche. Dabei war die Südmeer-Flotte durch den Lianoning-Trägerverband verstärkt worden.

Die chinesische Marine fängt damit an, weltweit zu operieren: So hat die VRC seit August 2017 in Obock (Dschibouti, Ostafrika) ihre erste ausländische Militärbasis eingerichtet. Der Stützpunkt gilt als Basis für Einsätze der chinesischen Special Forces in Afrika. Hier ist u. a. eine Kompanie Marineinfanteristen mit acht gepanzerten Fahrzeugen und mehreren Hubschraubern bzw. Drohnen stationiert. Außerdem verfügt die Basis über eine Hafenanlage. Der gültige Nutzungsvertrag dauert bis 2025. Die Militärbasis dient zum Schutz der nationalen Wirtschaftsinteressen. In diesem Zusammenhang ist die Rede von einer „maritimen Seidenstraße“, die sich von China über Südostasien, den Mittleren bis nach Afrika und über das Mittelmeer hinauf nach Europa erstreckt. In Dschibouti kam es 2017 oder 2018 zu ersten amerikanisch-chinesischen Auseinandersetzungen: Die ebenfalls in Dschibouti stationierten US-Streitkräfte beschuldigten die Chinesen, die hätte ihre Kampfpiloten beim Landeanflug auf Camp Lemonnier mit Lasern geblendet. Durch diese Vorfälle wurde ein US-Kampfpilot verletzt. (99)

Außerdem kann die VRC-Marine mehrere Häfen für Besuche anlaufen: Chittagong (Bangladesh), Colombo (Sri Lanka), Gwadar (Pakistan), Hambantotar (Sri Lanka), Karatschi (Pakistan), Kyaukpyu (Myanmar), Maday Island (Myanmar), Port Victoria (Seychellen) und Rangun (Myanmar). Mittlerweile versucht die chinesische Regierung sogar in den NATO-Staaten Portugal (Azoren) und Dänemark (Grönland) Fuß zu fassen. Auf den Coco-Inseln in Myanmar unterhalten die Chinesen eine Abhörstation. Nicht zuletzt entsandte die chinesische Marine in den Jahren 2015 und 2017 Kriegsschiffe in die Nord- bzw. Ostsee, wo sie u. a. an dem Seemanöver JOINT SEA 2017 der russischen Marine teilnahmen. Außerdem plant die chinesische Marine den Bau von unbemannten, KI-gesteuerten U-Booten, die weltweit agieren können, um Zielobjekte auszukundschaften oder anzugreifen sowie um Minen zu verlegen.

 

4. Küstenwache

Die Küstenwache (Zhōngguó hǎijĭng) verfügt über 16.296 Matrosen. Bis zum 30. Juni 2018 unterstand sie dem zivilen Ministerium für Land und Ressourcen. Vermutlich gliedert sich die Küstenwache derzeit in fünf Bereiche: Wasserschutzpolizei (Hai jing), Seeraumüberwachung, Schifffahrtskontrolle, Fischereikontrolle und Schmuggelbekämpfung. (100) In den letzten 15 Jahren hat die Küstenwache 50 neue Schiffe bekommen. Der größte Verband der Küstenwache ist die Flotille, diese hat Regimentsstärke. Jeder Küstenprovinz sind 1 bis 3 Flotillen zugeordnet. Gegenwärtig gibt es insgesamt 20 Flotillen der Küstenwache.

 

Nach Angaben von „Wikipedia“ ist die Küstenwache wie folgt gegliedert:

- Provinz Fujian

-- 1. Flotille (Fuzhou)

-- 2. Flotille (Quanzhou)

-- 3. Flotille (Xiamen)

- Provinz Guangdong

-- 1. Flotille (Guangzhou)

-- 2. Flotille (Shantou)

-- 3. Flotille (Zhanjiang)

- Provinz Guangxi

-- 1. Flotille (Beihai)

-- 2. Flotille (Fangchenggang)

- Provinz Hainan

-- 1. Flotille (Haikou)

-- 2. Flotille (Sanya)

- Provinz Hebei mit 1 Flotille (Qinhuangdao)

- Provinz Jiangsu mit 1 Flotille (Taicang)

- Provinz Liaoning

-- 1. Flotille (Dalian)

-- 2. Flotille (Dandong)

- Provinz Shandong

-- 1. Flotille (Weihai)

-- 2. Flotille (Qingdao)

- Provinz Shanghai mit 1 Flotille (Shanghai)

- Provinz Tianjin mit 1 Flotille (Tianjin)

- Provinz Zhejiang

-- 1. Flotille (Taizhou)

-- 2. Flotille (Ningbo)“

(Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/China_Coast_Gua.)

 

Die chinesische Küstenwache ist die größte paramilitärische Organisation der Welt. Sie verfügt über mindestens 200 Schiffe. Allein die Zahl der größeren Schiffe (über 1.000 t Wasserverdrängung) hat sich seit 2010 von 60 auf 130 Exemplare erhöht. Hinzu kommen 70 Schnellboote (bis 500 t). Daneben soll es noch weitere 400 Küstenschutzschiffe und rund 1.000 kleinere Boote für Binnengewässer geben!

Sie ist mit u. a. mit zwei „Monster“-Patrouillenbooten (12.000 t) ausgestattet, diese sind mit einer Schnellfeuerkanone H/PJ-26 (76-mm) und zwei Drohnen ausgerüstet. Der Kutter mit der taktischen Nummer „CCG-2901“ patrouilliert im Ostchinesischen Meer, das Schwesterschiff „CCG-3901“ wird im Südchinesischen Meer eingesetzt. (101) Hinzu kommen zahlreiche Wachboote vom Typ 218 mit Zwillings-MG und unzählige Zodiak-Schlauboote. Zusätzlich besitzt die Küstenwache Flugzeuge der Typen Xi´an MA-60H und Harbin Y-12 sowie Hubschrauber Harbin Z-9.

Am 31. Dezember 2012 gab die Regionalregierung der Provinz Hainan „Regulations for the Management of Coastal Border Security and Public Order in Hainan Province“ heraus, die den Einsätzen der Küstenwache eine pseudo-legalistische Basis geben sollen:

„Article 31 defines six acts of foreign vessels to be seen as violations of the Regulations: (i) stop or anchor illegally, or seek troubles when travelling through territorial waters administered by Hainan province; (ii) enter or exit without inspection or permit, change ports of exit or entry without authorization; (iii) illegally land on islands under the administration of Hainan province; (iv) damage coastal defense, production or living facilities on the islands administered by Hainan; (v) carry out propaganda activities that infringe on state sovereignty or state security; and (vi) acts that violate laws as well as the rules of the Regulations for the management of coastal border security.

Moreover, Article 47 also allows the border police to take measures to handle foreign vessels and sailors that violate the Regulations by landing on, checking, detaining, and expelling the ship in question, forcing it to stop, change course, or return, confiscating the ship and navigation equipment attached to it, and based on “Public Security Administration Punishments Law” and “Law on the Control of the Exit and Entry” of China to institute legal proceedings.“ (102)

Durch den Einsatz der paramilitärischen Küstenwache in Verbindung mit einer pseudo-zivilen Miliz kann die VRC-Regierung ihren regionalen Vorteil ausspielen und Druck ausüben, ohne die Gefahr einer militärischen Eskalation einzugehen. So konstatiert das US-Navy-Strategiepapier „Asia-Pacific Maritime Security Strategy“ vom Juli 2015 (Seite: 14):

„In particular, China is increasingly deploying the Chinese Coast Guard (CCG) to enforce its claims over features in the East and South China Seas. China prefers to use its government-controlled, maritime law enforcement ships in these disputes, and operates PLAN vessels over the horizon so they are ready to respond to escalation. China has demonstrated this model during disputes with rival claimants over Scarborough Reef, Second Thomas Shoal, the South Luconia Shoal, and CNOOC-981 drilling operations south of the Parcel Islands. Since 2012, the CCG has maintained a persistent presence in areas including around the Senkaku Islands in the East China Sea and Scarborough Reef in the South China Sea. Similarly, China has used MLE ships (= Maritime Law Enforcement, G. P.) to restrict and put pressure on Philippine access to Second Thomas Shoal where the Philippines maintains presence via a grounded naval vessel, the Sierra Madre.“ (103)

 

5. Nationale Ozeanische Administration

Die Nationale Ozeanische Administration (Hǎiyáng jú) ist eine neue Führungsorganisation für verschiedene maritime Organisationen. Bis zum 22. Juni 2018 unterstand ihr auch die Küstenwache, seitdem ist diese der nationalen Polizeibehörde angegliedert. Der NAO sind heutzutage die Seeraumüberwachung, das Kommando für Fischereirechte und der Zoll unterstellt. Sie verfügt über entsprechende Schiffe und Einsatzkräfte. Die verschiedenen Organisationen werden umgangssprachlich als „die fünf Drachenbezeichnet.

Nicht der NAO unterstellt ist die „Verwaltung für maritime Sicherheit“ (Hǎishì jú, engl.: Maritime Safety Administration [MSA]), diese bleibt weiterhin dem Transportministerium angegliedert.

 

6. Die Luftwaffe

Ergänzt werden die Marineflieger durch die Kampfverbände der Luftwaffe (Zhōngguó rénmín jiěfàngjūn kōngjūn). Die Luftstreitkräfte werden seit 2017 von Generalleutnant Ding Laihang kommandiert, dem 398.000 Soldaten unterstehen. Sie verfügen über insgesamt rund 2.700 Flugzeuge und Hubschrauber; hinzu kommt eine größere Anzahl an Drohnen. Außerdem gehören in der VRC die Fallschirmjäger zur Luftwaffe und nicht – wie in anderen Ländern – zum Heer. Die Luftwaffe gliedert sich in Divisionen (shi), Luftregimentern (tuan), Gruppen (dadui) und Staffeln (zhongdui). Im Bereich des Südlichen Kriegsschauplatzes sind -nach Angaben des Pentagons - zwölf Brigaden/Regimenter mit Kampfflugzeugen disloziert. (104) Sie besteht aus folgenden Truppengattungen: Die fliegenden Verbände im Allgemeinen werden als „hangkongbing“ zusammengefasst. Sie gliedern sich in Jagdflieger (jianjiji hangkongbing), Jabo-Verbände (qiangjiji hangkongbing), Bomberfliegertruppe (hingzhaji hangkongbing), Transportflieger (yunshuji hangkongbing) und Aufklärung (zhenchaji hangkongbing). Hinzu kommen die Fernmeldetruppen (tonxinbing), die verschiedenen Truppengattungen der Luftverteidigung (Radareinheiten [leidabing], Flugabwehrkanonen [gaoshepaobing] und Flugabwehrraketen [dikong daodanbing]) und die Fallschirmjägertruppe (Zhōngguó rénmín jiěfàngjūn kōngjiàngbīng jūn oder kurz kongjiangbing).

Die Luftwaffe ist modern ausgestattet: Für die Luftraumüberwachung bzw. als fliegende Gefechtsstände stehen Xi´an KōngJǐng-2000 (KJ-2000) (NATO-Code: MAINRING) und Shaanxi KōngJǐng -200 (KJ-200) (NATO-Code: MOTH) und Shaanxi KōngJǐng Wǔbǎi (KJ-500) zur Verfügung.

Viele Kampfflugzeuge gehören zur vierten Generation (Jianjiji-10C [J-10C], Jinanjiji-16 [J-16], Suchoi Su-35).

Eine fünfte Kampfflugzeug-Generation befindet sich in der Entwicklung: Die Chengdu J-20A/B absolvierte ihren Jungfernflug im Jahr 2010. Ein Jahr zuvor hatte der frühere US-Verteidigungsminister und ex-CIA-Direktor Robert Gates noch gemutmaßt, die Chinesen brauchten noch zehn Jahre bis ihr erstes Stealth-Kampfflugzeug fliegen werde. Die J-20A/B ist mit 2 Jagdraketen Luoyang PiLi-10 (PL-10) und 4 Letri PiLi-15 (PL-15) bestückt. Bisher wurde nur die 172. Testbrigade in Foshan mit dem Modell ausgerüstet. Die J-20A/B ist das Gegenstück zu den F-22 Raptor und F-35 Lightning II der US Air Force und wurde im Februar 2018 in Dienst gestellt.

Die Shenyang FC-31 (andere Bezeichnungen: J-21 Snowy Owl oder J-31 Shen Fe) (NATO-Code: GYRFALCON [?]) absolvierte ihren Erstflug im Dezember 2016. Das Stealth-Kampfflugzeug befindet sich noch in der Entwicklung. Zur Flugzeugbewaffnung der Kampfjets gehört u. a. die neue Luft-Luft-Rakete Pī Lì-15, die Luft-Boden-Marschflugkörper YJ-63 (200 km Reichweite, konventioneller Sprengkopf mit 500 kg oder Nukleargefechtskopf 20 bis 90 KT) und Cháng Jiàn 20 (CJ-20) mit 400-kg-Splitter- oder Nukleargefechtskopf (Reichweite: max. 2.400 km). Zur Schiffsbekämpfung dienen die Marschflugkörper CASC Kongdi-88 (KD-88) mit einer Reichweite von 180 km und einem konventionellen Sprengkopf von 320 kg und Yīngjī-12 (YJ-12) mit einer Reichweite von maximal 400 bis 500 km und einem Sprengkopf von maximal 500 kg. Hinzu kommen zahlreiche Bombentypen, u. a. LS-500J, KAB-500KR oder KAB-1500KR.

Außerdem bestellte die chinesische Luftwaffe im November 2015 aus Russland 24 Kampfflugzeuge Suchoi Su-35S (NATO-Code: FLANKER-E), die den neuesten amerikanischen Militärjets möglicherweise überlegen sein werden.

Zur Luftwaffe zählt auch die Bomberflotte (hongzhaji hangkongbing) aus alten Langstrecken-Atombomber vom Typ Xi´an Hōng-6 (H-6) (chinesisches Derivat der ex-sowjetischen Tupolew Tu-16 BADGER). Zum Bereich des Südlichen Kriegsschauplatzes gehört die 8. Bomberdivision. Für diese strategischen Bomber stehen verschiedene Atombomben ebenso wie konventionelle Bomben (z. B. FAB-500M54) zur Verfügung. Was das chinesische (Test-)Atombombenarsenal im Allgemeinen anbelangt, so wurden folgende Typenbezeichnungen bekannt: A29-23, H524-22, H524-23, H639-23 und KB1. Die Flugzeugversion H-6K wurde 2009 eingeführt. Der Bomber kann vier bis sechs Marschflugkörper CASIC Cháng Jiàn 20 (CJ-20, frühere Bezeichnung: Dong Hai 20 [DH-20]) oder KD-20 oder KD-63B, Nuklearbomben oder übergroße konventionelle Bomben („MOAB“) einsetzen. Die neueste Version H-6N wird mit Hyperschallraketen CH-AS-X-13 (ALBM) (3.000 km Reichweite) ausgerüstet, die sich z. Zt. in der Erprobung befinden. Hier haben die Chinesen gegenüber den USA einen waffentechnologischen Entwicklungsvorsprung erreicht. (105)

Ein Stealth-Nachfolgemodell, Xi´an Hōng-20 (H-20), befindet sich beim Institut 603 und der „Xi´an Aircraft Industrial Corporation“ (XAC) in der Entwicklung und soll ca. 2025 eingeführt werden. Der neue Bomber soll eine Nutzlast von 20 t und eine Reichweite von 12.000 Kilometer haben. Er wird möglicherweise mit mindestens sechs Marschflugkörpern KD-20 ausgerüstet. Ein anderer Entwurf für einen Stealth-Bomber, der Shenyang JH-XX, wurde womöglich eingestellt.

Mittels der Tankflugzeuge Xi´an HU-6 und Ilyuschin Il-78 MIDAS können die Bomber in der Luft betankt werden, um ihre Reichweite zu steigern.

Außerdem verfügt die Luftwaffe über zahlreiche Transportflugzeuge wie der XAC Yunshuji-20A Kunpeng (Y-20A), dem mit einer Nutzlast von 66 Tonnen größten, fortlaufend produzierten Frachtflugzeug der Welt (die Antonow 124 Ruslan kann zwar das Doppelte befördern, ihre Produktion wurde aber 2004 eingestellt). Hinzu kommen SIGINT-Aufklärungsflugzeugen Y-8GX (Gao Yin-Projekt), die das so genannte 6. Forschungsinstitut der Luftwaffe in der Landeshauptstadt mit Daten versorgen. Hinzu kommen auch Hubschrauber (zhishengji), dabei handelt es sich oft um chinesische Derivate französischer oder deutsch-französischer Modelle, wie z. B. Harbin Z-8 bzw. Aérospatiale SA 321 Super Frelon, Harbin Z-9 bzw. Eurocopter AS 365 Dauphin etc..

Die VRC ist mittlerweile der führende Hersteller von UAVs in der Welt. (106) Zu den zahlreichen Drohnentypen zählt u. a. die CASIC Xiáng Lóng (Reichweite: 7.000 km, Flughöhe: 11.000 m), die Chengdu Cloud Shadow, die CASIC CH-7, CASIC SkyHawk, …

Zur Orientierung und Steuerung wird u. a. das Běidǒu-Satellitennavigationssystem (Běidǒu wèixīng dǎoháng dìngwèi xì) verwendet. Es besteht aus derzeit 33 Satelliten Běidǒu-2/3 und nahm am 27. Dezember 2018 seinen weltweiten Betrieb auf.

Die Luftstreitkräfte gliedern sich ebenfalls auf mehrere Regionalkommandos auf.

 

Luftwaffen-Südkommando – Fliegende Verbände:

Verband

Einheit

Fliegerhorst

Waffensystem

8. Bomberdivision (Leiyang)

22. Luftregiment

Shaodong bzw. Shaoyang

H-6K

23. Luftregiment

Leiyang

HU-6 Tanker

24. Luftregiment

Leiyang oder Yantang Li/Xingning

H-6K

20. Spezialdivision (Guiyang-Leizhuang)

58. Luftregiment

Guiyang-Leizhuang und Abteilung in Jiaxing

Y-8CB(GX-1)

Y-8G(GX-3)

59. Luftregiment

Luzhou-Lantian

Y-8C/CB/G

59. Luftregiment – Abteilung

Zunyi-Xinzhou

Y-8CB/G

60. Luftregiment

Zunyi-Xinzhou

JZ-8F, JJ-7A

60. Luftregiment – Abteilung für PsyWar

Guiyang-Leizhuang

Y-8C/XZ

 

4. Luftbrigade

Foshan

J-11A, Su-27SK/UBK

 

5. Luftbrigade

Guilin und Lijiacun

J-10B/AS

 

6. Luftbrigade

Suixi

Su-30MKK, Su-35

 

26. Luftbrigade

Huizhou-Huiyang

J-10A/AS

 

54. Luftbrigade

Changsha

Su-30MKK

 

124.Luftbrigade

Bose/Tianyang

J-10A/AS

 

125. Luftbrigade

Nanning-Wuxu

J7H, JJ-7A, Z-8KA (?)

 

126.Luftbrigade

Liuzhou/Bailian

JH-7A

 

130. Luftbrigade

Mengzi

J-10A/AS

 

131. Luftbrigade

Luliang

J-10B/C/AS

 

132. Luftbrigade

Xiangyun

J-7H, JJ-7A

 

Selbstständiges Hubschrauberregiment1

Hong Kong / Shek Kong

Z-8KH, Z-9ZH/WH

 

Transport und SAR Brigade

Guanghou/Ost

Mi-17, Mi-17V-5, Y-7G, Z-9

Anmerkung: (1) Hierbei handelt es sich vermutlich um das 101. Luftregiment der früheren 34. Transportdivision.

Quelle: Rupprecht, Andreas: Modern Chinese Warplanes – Chinese Air Force – Aircraft and Units, Harpia Publishing, Houston, Texas, USA, 2018, S. 170f

 

Abweichend von der obigen Tabelle gibt „Wikipedia“ die Kampfgliederung wie folgt:

 

Luftwaffen-Südkommando – Fliegende Verbände:

Verband

Einheit

Fliegerhorst

Waffensystem

2. Kampffliegerdivision

4. Kampffliegerregiment

Suixi oder Liuzhou

J-7, Su-27

5. Kampffliegerregiment

6. Kampffliegerregiment

9. Kampffliegerdivision

 

 

 

18. Kampffliegerdivision

 

 

 

 

42. Kampffliegerdivision

 

 

 

 

8. Bomberdivision

 

 

 

 

13. Transportdivision

 

 

 

2. Unabhängiges Regiment

 

 

 

Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/People%27s_Liberation_Army_Air_Force

 

Die fliegenden Einheiten sind auf folgende Fliegerhorste verteilt: Bose/Tianyang, Changsha City, Dangyang, Foshan, Giulin Li Chan Tsun, Guangzhou-Ost, Giyang/Leizhuang,  Hongkong/Shek Kong, Huiyang, Hungpi, Leiyang, Liuzhou/Bailian, Luliang, Luzhou-Lantian, Mengzi, Nanning/Wuxu, Shantou/Waisha, Shaodong, Shaoguan, Suixi, Wudangshan, Wuhan/Shanpo, Xiaogan, Yangtan Li, Yingshan/Nord Guangshui.

Die Luftverteidigung verfügt über Radareinheiten (leidabing) mit einem umfassenden Netz von Luftraumüberwachungsradarstationen. Dazu zählen die Anlagen JY-27A und Jl-1A. Sie setzt sich zusammen aus Jagdflugzeugen, Flugabwehrkanonen und Flugabwehrraketen. Neben den Jagdflugzeugen (J-10A/B/C, J-11A/B/BS/BSH/D, J-16, Su-27, Su-30) werden als Flugabwehrraketen die CPMIEC Hóng Qí-9 (HQ-9) (NATO-Code: CSA-9) mit einer Reichweite von ca. 295 km eingesetzt. Hinzu kommen russische FlaRak S-300PMU (NATO-Code: SA-10), S-300 PMU11/2 (NATO-Code: SA-20) und bald auch S-400 Triumf (NATO-Code: SA-X-21b).

Die 15. Luftgestützte Armee in Guangzhou stellt die Fallschirmjägertruppe (kongjiangbing), die umgangssprachlich auch als „lantian lijian“ bezeichnet wird. In ganz China gibt es drei Fallschirmjägerdivisionen: die 43. Division in Kaifeng, sowie die Divisionen Nr. 44 und 45 in Wuhan. Zum Kommando der Fallschirmjäger gehört die Spezialeinheit „Leishen“ (dt.: „Donnergott“)

Jede Division umfasst rund 10.000 Soldaten. Sie gliedern sich in insgesamt sechs Fallschirmjägerbrigaden, eine Brigade Sondereinheiten, eine Hubschrauberbrigade und eine Unterstützungs- bzw. Versorgungsbrigade. Der Lufttransport erfolgt durch die 13. Transportdivision, die über drei Regimenter mit jeweils 25 bis 30 Flugzeuge verfügt.

 

7. Strategische Raketenstreitkräfte

Am 16. Oktober 1964 führte die VRC in der Wüste Lop Nor ihren ersten Atomtest durch und ist seitdem eine Nuklearmacht. Die chinesischen (Atom-)Streitkräfte, die so genannten „Raketenstreitkräfte“ (vormals: Dier paobing budui, dt.: „Zweites Artilleriekorps“), sind seit dem 1. Januar 2015 eine selbstständige Waffengattung. Sie werden seit September 2017 von Generalleutnant Zhōu Yàníng kommandiert. Seinem Hauptquartier (erpao) in Qīnghé sind mehrere Raketenarmeen (daodon jidi) unterstellt, die sich ihrerseits gliedern in Raketenbrigaden (daodan lü), Abschussbataillone (fashe ying), Abschusskompanien (fashe lian) und Abschusszüge (fashe pai). Im Bereich des Südlichen Kriegsschauplatz sind zehn Raketeneinheiten disloziert.

 

FK-Kategorie

Werfer/Silos

Flugkörpertyp

Reichweite (km)

ICBM

50-75

75-100

5.400-13.000+

IRBM

16-30

16-30

3.000+

MRBM

100-125

200-300

1.500+

SRBM

250-300

1.000-1.200

300-1.000

GLCM

40-55

200-300

1.500+

 

450-585

1.491-1.930

-

Quelle: Department of Defense: Annual Report to Congress – Military and Security Developments Involving the People´s Republic of China 2018, Washington, USA. 16. Mai 2018, S. 125

 

Im Vergleich zu dieser amtlichen Statistik präsentierten Hans M. Kristensen und Robert S. Norris im „Bulletin of the Atomic Scientists“ folgende Tabelle (Auszug):

Chinas Nukleararsenal:

Typ

NATO-Code

Werfer

Reichweite (km)

Gefechtsköpfe

Zahl

Landgestützte ballistische Raketen

sDF-4

CSS-3

~5

5.500+

1 x 3.300

~10

DF-5A

CSS-4 Mod 2

~10

13.000+

1 x 4.000-5.000

~10

DF-5B

CSS-4 Mod 3

~10

~13.000

3 x 200-300

~30

DF-15

CSS-6

?

600

1 x ?

?

DF-21

CSS-5 Mod 2/6

~40

2.150

1 x 200-300

~80

DF-26

?

16

4.000+

1 x 200-300

16

DF-31

CSS-10 Mod 1

~8

7.000+

1 x 200-300

~8

DF-31A

CSS-10 Mod 2

~32

11.000+

1 x 200-300

~32

DF-31AG

(CSS-10 Mod 3?)

(16)

?

1 x ?

?

DF-41

CSS-X-20

n. a.

?

n. a.

n. a.

U-Boot-gestützte ballistische Raketen

JL-2

CSS-N-14

48

7.000+

1 x 200-300

48

Bomber

H-6

B-6

(~20)

3.100+

1 x bomb
(1 x ALBM)1

(~20)
0

Jagdbomber

 

 

?

n. a.

1 x bomb

?

Marschflugkörper2

 

 

 

 

 

?

Summe

~254
(280)1

Anmerkung: (1) Air-Launched Ballistic Missile, (2) Verschiedene US-Militärzeitschriften haben von Zeit zu Zeit behauptet, dass chinesische Marschflugkörper, insbesondere ALCMs (z. B. CJ-20), eine Nuklearfähigkeit besitzen. (3) Die Zahl der Bomber vom Typ Hōng-6 ist höher, aber nur der hier angerechnete Teil der Bomberflotte wird in der Nuklearrolle eingesetzt, die übrigen dienen u. a. der Schiffsbekämpfung.

Quelle: Kristensen, Hans M. / Norris, Robert S.: Chinese nuclear forces, 2018, Bulletin of the Atomic Scientists, Vol. 74, Nr. 4, Chicago, 2018, Seite 289-295, hier S. 290, Online: www.tandfonline.com/doi/pdf/10.1080/00963402.2018.1486620?needAccess=true (weitere Angaben und Anmerkungen siehe in der Originalquelle)

 

Das Raketenarsenal setzt sich zusammen aus Kurzstreckenraketen (juincheng), Mittelstreckenraketen (zhongcheng), Langstreckenraketen (yuancheng) und Interkontinentalraketen (zhouji). So verfügt das Kommando u. a. über 75 bis 100 strategische Interkontinentalraketen (DF-5A/B/C, DF-31A/AG, DF-41 in Entwicklung). Schätzungsweise 20 DF-5A sind in Abschuss-Silos verbunkert. Die DF-15 hat eine Reichweite von 800 bis max. 1.000 km. Die Rakete trägt einen konventionellen (500 kg) oder nuklearen Gefechtskopf. Sie wird von einem Werferfahrzeug Taian TA5480 (8 x abgefeuert. Dessen Motor stammt von der deutschen Firma „Deutz AG“ in Köln und wird in China in Lizenz gefertigt. Die Version DF-5C wurde im Januar 2017 mit zehn Wiedereintrittskörpern bzw. Gefechtsköpfen getestet.

Zu den 200 bis 300 Mittelstreckenflugkörpern zählt auch die DF-16G. Sie hat eine kurze Startzeit und befördert einen konventionellen Gefechtskopf mit hoher Treffgenauigkeit ins Ziel. Außerdem gehört zur Ausstattung eine mobile Mittelstreckenrakete CASC Dong Feng 21D (DF-21D) (NATO-Code: CSS-5 Mod 5) mit einer Reichweite von 1.550 km und einem konventionellen Sprengkopf (i. d. R. 500 bis 600 kg). Die Treffgenauigkeit dieses lenkbaren Gefechtskopfes soll bei 5 bis 10 m liegen. Sie sollen als „Träger-Killer“ amerikanische Flugzeug- oder Hubschrauberträger versenken und sollen so die US-Trägerschiffe auf Distanz halten. Allerdings ist die Wirksamkeit der DF-21D umstritten, da sie bisher nur – soweit bekannt - gegen eine stationäre Flugzeugträgerattrappe (Maßstab unbekannt) in der Wüste Gobi getestet wurde. Eine Raketenbrigade mit DF-21 wurde nordöstlich von Dalian disloziert. Die CASC Dong Feng 26 ([Advanced] DF-26) ist eine Weiterentwicklung der DF-21D und wurde spätestens im April 2018 eingeführt. Sie erhielt von den chinesischen Soldaten die Spitznamen „Guam-Express“ und „Guam-Killer“. Mit einer Reichweite von 3.000 bis 4.000 km kann sie die vorgeschobene US-Basis mit ihrem konventionellen oder nuklearen Sprengkopf attackieren. Die Treffgenauigkeitswahrscheinlichkeit liegt bei 150 bis 450 m CEP (= Circular Error Probable). Eine Variante kann ebenfalls gegen Flugzeugträger eingesetzt werden. Die Raketen wird von einem mobilen Werferfahrzeug Tai´an HTF5680 aus abgefeuert.

Im Jahr 2011 wurde die Kurzstreckenrakete Dong Feng 15 (DF-15) (NATO-Code: CSS-6) eingeführt. Die Dong Feng 16 (DF-16) (NATO-Code: CSS-11) wurde vermutlich 2011 in Dienst gestellt, obwohl die chinesische Regierung ihre Einsatzbereitschaft erst für 2015 gemeldet hat. Angeblich wurden 12 Raketen in der Provinz Guangdong gegenüber Taiwan disloziert. Der Flugkörper transportiert 1 bis 3 Gefechtsköpfe – nuklear oder konventionell – über eine Entfernung von 800 bis 1.000 km. (107)

Im Bereich der Südflotte ist auch die 1. U-Boot-Flottille mit ihren vier strategischen Atom-U-Booten und ihren nuklearbestückten Raketen disloziert. Es handelt sich um die Jin-Klasse. Drei Boote gehören zum Typ 094: Chángzhēng 9 (takt. Nr.: „409“), Chángzhēng 10 (takt. Nr.: „410“) und Chángzhēng 11 (takt. Nr.: „411“), ein Boot gehört zum modifizierten Typ 094A, nämlich Chángzhēng 12 (tak. Nr.: „412“). Diese strategischen U-Boote sind u. a. mit jeweils 12 Raketen vom Typ JuLang-2 (JL-2, NATO-Code: CSS-N-14) mit einer Reichweite von 7.200 bis 7.400 km ausgerüstet. Die Boote wurden seit 2006 eingeführt. Sie sind im U-Boot-Bunker in der Marinebasis Longposan in der Yalong-Bucht bei Yulin auf der Insel Hainan stationiert.

Das zukünftige Nachfolgemodell sind die U-Boote des Typs 094B, die Flugkörper des Typs JL-2A oder JL-3 mit einer Reichweite von 11.200 km befördern. Deren Nachfolgemodell wiederum sind U-Boote der Tang-Klasse (Typ 096) mit den Raketen JL-3, die eine noch größere Reichweite und möglicherweise auch Mehrfachsprengköpfe besitzen sollen. Sie sollen in den kommenden zwanziger Jahren in Dienst gestellt werden.

Zur Erprobung neuer ballistischer U-Boot-Raketen setzt die Marine ein Test-U-Boot der Qing-Klasse (Typ 032) (takt. Nr.: „201“) ein. Dieses besitzt einen Dieselelektrischen Antrieb und zwei Raketenschächte. Das U-Boot wurde 2012 in Dienst gestellt. (108)

Allerdings sind die Antriebssysteme der chinesischen U-Boote sehr laut, daher wären sei ein leichtes Opfer für die gegnerische ASW-Kampfeinheiten. Daher ist für die U-Boote das Südchinesische Meer ein „sicherer“ Verfügungsraum, allerdings reicht die Reichweite der JL-2 nicht aus, um damit vom Südchinesischen Meer aus Ziele in Indien oder auf dem amerikanischen Festland anzugreifen. (109) Verlassen die Atom-U-Boote diese Gewässer, müssen sie einen der „choke points“ zwischen den pazifischen Inseln passieren. Während der Passage können sie durch die Hydrophone des weltweiten, amerikanischen Sonarsystems Integrated Undersea Surveillance System (IUSS) erfasst und lokalisiert werden, so dass die US-Marine ihre Angriffs-U-Boote als heimliche Verfolger auf sie ansetzen kann. Da das einzige Boot der ersten Atom-U-Boot-Klasse, Xia (Typ 092), erst 1987 und die Boote der Jin-Klasse erst ab 2010 eingeführt wurden, war ihr Schutz nicht ursächlich für die Insel-Besetzungspolitik der chinesischen Regierung, die schon bis in die siebziger Jahre zurückreicht: Dennoch wird heutzutage der Schutz der SSBNs als zusätzliches Argument zur Rationalisierung der chinesischen Expansionspolitik vorgebracht.

Die US-Navy konnte in den letzten Jahren nur jeweils 2,4 Patrouillenfahrten chinesischer, strategischer Atom-U-Boote verifizieren. Dabei zeigte sich, dass die Boote eher im Indik als im Westpazifik eingesetzt wurden. Sie dienen somit eher einem nuklearen (Zweit-)Schlag gegenüber Indien als gegenüber den USA. Dennoch: Mit der Einführung der strategischen Atom-U-Boote mit ihren insgesamt 48 Raketen zusätzlich zu den landgestützten ICBMs verdoppelten die chinesischen Streitkräfte ihr Arsenal, mit dem sie die USA atomar bedrohen können.

Für die Kommunikation mit den getauchten U-Booten hat die chinesische Marine in der Region Huazhong eine neue Sendeanlage im ELF-Bereich (Extremely Low Frequency) errichtet, die demnächst ihren Betrieb aufnehmen soll. Das geheime System trägt die Bezeichnung „Wireless Electromagnetic Method“ (WEM). Der WEM-Sender besteht aus sich überkreuzenden Hochspannungskabeln auf Türmen, die ein Kreuz mit einer Breite von 60 km und einer Länge von 80-100 km bilden. Jeweils am Ende gehen die Kabel unter die Erde zu zwei Stromwerken, die starken Strom in den Boden schicken und diesen in eine „aktive Quelle elektromagnetischer Strahlung“ verwandeln. Die Reichweite der Impulse liegt bei 3200 km. Die Entwicklungsarbeiten wurden durch das Forschungsbüro 724 unter Leitung von Lu Jianxun durchgeführt. (110)

Möglicherweise um die Kommunikation noch weiter zu verbessern, plant die chinesische Regierung den Bau eines High-Powered Incoherent Scatter Radars in Qujing bei Sānyà shì auf der Insel Hainan. Dazu kann die Anlage Impulse hochfrequenter Mikrowellenstrahlung in die Ionosphäre hochschießen, um dort die Ionen anzuregen. Andererseits lassen sich mit dieser Technologie des „incoherent scattering“ „Löcher“ von der Größe einer Stadt oder gar einer Region in die Ionosphäre „brennen“, um vorübergehend die Kommunikation des Gegners zu unterbrechen. Die Reichweite soll bei 2.000 km liegen. Bis heute ist unklar, welche umweltgefährdenden (Neben-)Wirkungen diese Aktivitäten haben; so wird befürchtet, dass sie Taifune oder Tsunamis auslösen können. Neben dem „Institute of Geology and Geophsycs“ der „Chinese Academy of Sciences“ und der Universität von Nanchang war auch das „Institute of Telecommunications Engineering“ der Volksbefreiungsarmee seit 2015 an der Entwicklung beteiligt.

Zur strategischen Atomtriade kommen noch die alten Mittelstreckenbomber vom Typ Xi´an Hōng-6 (H-6) der Luftwaffe und der Marineflieger, die in einer Sekundärrolle auch nuklear bewaffnet werden können.

Außerdem entwickelt die Volksrepublik China einen experimentellen Hypersonic Glide Vehicle (HGV) mit den Typenbezeichnungen DF-ZF und DH-17 bzw. früher WU-14. Der/die Prototypen führten mehrfach Testflüge auf dem Testgelände von Wuzhai durch: 9. Januar 2014, 7. August 2014, 2. Dezember 2014, 7. Juni 2015, 27. November 2015, im April 2016 und zweimal im November 2017. Mit der Einsatzbereitschaft des Waffensystems wird im Jahr 2020 gerechnet. Der hypersonische Gleiter soll Geschwindigkeiten zwischen 5 bis 10 Mach (also 6.173 bis 12.360 km/h) erreichen. Er kann konventionell oder nuklear ausgerüstet werden. Er wird möglicherweise mit einer Dong Feng-Trägerrakete abgeschossen. Mit den herkömmlichen Anti-Raketen-Raketensystemen kann ein HGV bisher weder erfasst noch abgeschossen werden. Außerdem hat die VRC gegenüber der HGV-Entwicklung in den USA einen technologischen Vorsprung. (111)

Von den rund 260 Atomsprengköpfen gehören ca. 65 Exemplare der Reserve an. Soweit man weiß die Sprengköpfe sind nicht einsatzbereit auf den Raketen montiert, sondern werden in Sonderwaffenlagern getrennt von den Trägersystemen aufbewahrt und bewacht. Nur ein Teil der Atomraketen ist ortsfest in gehärteten Silos untergebracht, die Masse der Flugkörper ist mobil auf Werferfahrzeugen installiert und in unterirdischen Tunnelsystemen mit mehreren Aus- und Eingängen untergebracht, so der Nanjang-Komplex für die DF-31A. Im Rahmen der Modernisierung ihrer Atomstreitkräfte führten die chinesischen Nuklearingenieure allein zwischen September 2014 und Dezember 2017 rund 200 Simulationen von Nuklearexplosionen durch. (112) Der Umfang des Nukleararsenals wird bestimmt durch die gegenwärtige militärpolitische Forderung nach einer „glaubwürdigen Minimalabschreckung“ (zuidi kexin weishe). Hier stellt sich die Frage, warum die VRC im Verhältnis zu anderen Nuklearmächten nie danach gestrebt hat, einen militärstrategischen Zustand zu erreichen, dem man im westlichen Denken als „atomares Gleichgewicht“ bezeichnet.

 

9. Abteilung für strategische Unterstützung

Hinzu kommt die Abteilung für strategische Unterstützung (Zhōngguó rénmín jiěfàngjūn zhànlüè zhīyuán bù), die u. a. für Weltraumkriegführung, Elektronische Kampfführung (EloKa) und Cyberwar zuständig ist. Die chinesischen Militärs sprechen hier seit 1993 vom „begrenzten Krieg unter den Bedingungen des Informationszeitalters“ (xìnxī huà júbù zhànzhēng), was in etwa dem amerikanischen Begriff „Revolution in Military Affairs“ (RMA) entspricht. Die entsprechenden Kapazitäten wurden seit 2004 unter dem damaligen Parteichef Hu Jintao erheblich ausgebaut.

Allein das Heer der „Hacker“ soll mittlerweile bis zu 100.000 IT-Spezialisten umfassen, wie z. B. die „61398 bùduì“ (dt.: Einheit 61398) in Shanghai und die „61486 bùduì“ oder die 3. Abteilung des chinesischen Generalstabs, von den USA als „3PLA“ (= People´s Liberation Army) bezeichnet. Die Computerspezialisten arbeiten für verschiedene Nachrichtendienste: Ministerium für Staatssicherheit (Guójiā ānquán [Guóānbù]), das von Gěng Huìchāng geleitet wird oder wurde, Ministerium für Öffentliche Sicherheit (Zhōnghuá rénmín gònghéguó gōng'ān bù), das seit dem 4. November 2017 von Zhào Kèzhì geführt wird, oder den Militärischen Nachrichtendienst (Zhong chan er bu oder Qíngbào Jú) etc..

Im Verteidigungsweißbuch vom Mai 2015 heißt es über die chinesischen Vorbereitungen auf einen Cyberwar:

„Cyberspace has become a new pillar of economic and social development, and a new domain of national security. As international strategic competition in cyberspace has been turning increasingly fiercer, quite a few countries are developing their cyber military forces. Being one of the major victims of hacker attacks, China is confronted with grave security threats to its cyber infrastructure.

As cyberspace weighs more in military security, China will expedite the development of a cyber force, and enhance its capabilities of cyberspace situation awareness, cyber defense, support for the country's endeavors in cyberspace and participation in international cyber cooperation, so as to stem major cyber crises, ensure national network and information security, and maintain national security and social stability.“

Außerdem sprechen die Chinesen in diesem Zusammenhang von „xinxi duikang“, was soviel bedeutet wie „information confrontation“.

Bis zum Beginn der Militärreform 2015/16 stellte die 2. Generalstabsabteilung den militärischen Nachrichtendienst, die 3. Abteilung war für Signal Intelligence (SIGINT) zuständig und die 4. Abteilung für Telemetry Intelligence (TELINT). Abhörstationen im Bereich des Südkommandos gibt es u. a. in Guangdong und auf der Insel Hainan. Die Geheimdienste überwachen kritische Blogger im Inland, der Internet-Zugang ist ohnehin eingeschränkt und die offiziellen Medien als „Kehle und Zunge der Partei“ gleichgeschaltet.

Aus Angst vor den nationalen Minderheiten, den verarmten Wanderarbeitern oder irgendwelchen verbliebenen Intellektuellen, wie z. B. Professor Xǔ Zhāngrùn, plant die chinesische Regierung, dass totalitäre Überwachungssystem mit Hilfe von gegenwärtig 200.000.000 Überwachungskameras des Herstellers „Sensetime“ zu perfektionieren. Bis 2020 sollen weitere 400.000.000 Kameras installiert werden. Die Daten aller 1,4 Milliarden Chinesen bzgl. Gesichtsphysiognomie, Stimme und Gehstil sollen in einer Datenbank zentral erfasst werden, um jeden Fußgänger irgendwo in China in Sekundenbruchteilen identifizieren und lokalisieren zu können. Aufgrund der gewonnenen Daten soll das Verhalten eines jeden Staatsbürgers im Rahmen des so genannten „Sozialkreditsystems“ positiv oder negativ sanktioniert werden. Das System befindet sich seit 2014 in der Stadt Rongcheng in einer Testphase, die bis 2020 abgeschlossen sein wird.

Im Ausland betreiben die Nachrichtendienste Sabotage-Onlineangriffe gegen die strategische Infrastruktur potentieller Gegner, spähen deren Regierungs- und Behördensystem aus oder betreiben gemäß dem „Sandkorn“-Prinzip Wirtschafts- und insbesondere militär-technische Spionage. (113) Außerdem hat die VRC-Regierung längst mit ihrem „hybriden Krieg“ gegen die USA und andere NATO-Staaten begonnen; eine formelle Kriegserklärung war dazu gar nicht nötig.

 

V. Das amerikanische Indik-Pazifikkommando

1. Führungsspitze

Als er sein Amt als Verteidigungsminister 2017 antrat, waren die US-Streitkräfte in einem erbärmlichen Zustand, erklärte James N. Mattis rückblickend am 1. Dezember 2018 vor dem Reagan National Defense Forum in Kalifornien:

„Go back in time two years, we were fighting overseas yet automatic spending caps had resulted in the smallest US military since 1940. (…) We had munitions shortages, aircraft that were unable to fly, ships to often unable to sail, an aging nuclear deterrrent and an eroding technological edge over our adversaries in an era of renewed great power competition. (…)

We have put America’s adversaries on notice: work with … Secretary of State [Mike] Pompeo’s diplomats, for if the U.S. military is called to the fore, it will be your longest and your worst day.” (114)

Durch enorme Investitionen konnte die US-Regierung ihr Militärpotential seit dem Amtsantritt der Trump-Administration ausbauen. Allerdings musste selbst der US-Präsident diese Kapitalvernichtung im Dezember 2018 kritisieren:

„I am certain that, at some time in the future, President Xi and I, together with President Putin of Russia, will start talking about a meaningful halt to what has become a major and uncontrollable Arms Race. The U.S. spent 716 Billion Dollars this year. Crazy!“ (115)

Mitte der achtziger Jahre, in der Endphase des Kalten Krieges, kam die Diskussion über die „Chinesische Karte“ auf. Damals war die Überlegung, dass durch das „Gleichgewicht des Schreckens“, wie es zwischen den USA und der damaligen Sowjetunion in Rüstungskontrollverträgen fixiert worden war, hätte diejenige der beiden „Supermächte“ einen Vorteil, der die VRC als Bündnispartner in einem atomaren Krieg für sich einnehmen könnte. Mit dem Ende des Kalten Krieges wurden diese Überlegungen obsolet. Während sich die Beziehungen zwischen der VRC und der Sowjetunion/Russland seitdem verbessert haben, haben sich die bilateralen Beziehungen zwischen der VRC und den USA verschlechtert. China wird heutzutage zunehmend als wirtschaftlicher Konkurrent und militärischer Herausforderer wahrgenommen. Nach der „soviet threat“ und ihren vermeintlichen Rüstungslücken ist heute die Rede von der „china threat“. In der Folge haben sich die USA von Europa abgewendet und dem Fernen Osten zugewandt. Zunächst sprach US-Präsident Barack Hussein Obama im November 2011 vom „pivot to asia“, später hieß es, man müsse den wachsenden Einfluss der VRC militärisch und politisch „ausgleichen“ (engl. „rebalancing“).

Daraufhin erließ der damalige Verteidigungsminister Leon Edward Panetta am 5. Januar 2012 die neue Verteidigungs-Richtlinie (Defense Strategic Guidance [DSG]) mit dem Titel „Sustaning U.S. Global Leadership: Priorities of 21st Century Defense“ (Seite: 2ff):

„The maintenance of peace, stability, the free flow of commerce, and of U.S. influence in this dynamic region will depend in part on an underlying balance of military capability and presence. Over the long term, China’s emergence as a regional power will have the potential to affect the U.S. economy and our security in a variety of ways. Our two countries have a strong stake in peace and stability in East Asia and an interest in building a cooperative bilateral relationship. However, the growth of China’s military power must be accompanied by greater clarity of its strategic intentions in order to avoid causing friction in the region. The United States will continue to make the necessary investments to ensure that we maintain regional access and the ability to operate freely in keeping with our treaty obligations and with international law. Working closely with our network of allies and partners, we will continue to promote a rules-based international order that ensures underlying stability and encourages the peaceful rise of new powers, economic dynamism, and constructive defense cooperation. (…)

States such as China and Iran will continue to pursue asymmetric means to counter our power projection capabilities, while the proliferation of sophisticated weapons and technology will extend to non-state actors as well.“ (116)

Während die US-Streitkräfte in Europa heute noch 63.985 Soldaten umfassen, darunter 35.116 in der BRD, sind es in Asien mittlerweile 131.588 Mann. Die US-Streitkräfte im pazifischen Raum unterstehen dem Regionalkommando United States Indo-Pacific Command (USINDOPACOM), das am 30. Mai 2018 aus dem früheren US-Pacific Command (PACOM) hervorging. Kommandeur des Kommandos ist seit dem 30. Mai 2018 Admiral Philip Scot Davidson. Sein Hauptquartier befindet sich in Camp H. M. Smith auf der Insel Oʻahu (Hawaii). Der Stab verfügt über rund 640 Mann. Sein Joint Intelligence Center Pacific befindet sich auf der Joint Base Pearl Harbor-Hickam (JBPH-H) (Hawaii).

 

Dislozierung der Gis in asiatischen Staaten (Stand: 30.09.2018):

Staat

Army

Air Force

Navy

Marine Corps

Coast Guard

Summe

South Korea

17.218

8.110

294

190

1

25.813

Japan

2.640

12.012

20.268

19.342

19

54.281

Guam

194

2.073

3.906

26

0

6.199

Hawaii

16.251

5.048

13.716

6.788

1.178

42.981

Philippinen

11

9

10

114

1

145

Australien

40

90

66

1.300

0

1.496

Singapur

8

17

169

4

7

205

Thailand

43

28

9

236

0

316

Sonstige

47

25

39

39

2

152

 

36.452

27.412

38.477

28.039

1.208

131.588

Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/United_States_military_deployments

 

2. US Army

Das Hauptquartier der US Army Pacific (USARPAC) befindet sich in Fort William A. Shafter auf Hawaii. Kommandeur ist z. Zt. General Robert Brooks Brown. Die Truppe umfasst rund 80.000 Mann. Das Kommando gliedert sich in folgende Verbände:

- 8th U.S. Army (Yongsan Garrison, Südkorea)

-- 2nd Infantry Division

-- 19th Sustainment Command (Expeditionary)

-- 18th Medical Comman

-- US Army Troop Command – Korea

-- US Special Operations Command – Korea

-- US Army Corps of Engineers – Far East District

-- 19th Military Police Battalion (Criminal Investigation Division)

-- United Nations Command Security Battalion – Joint Security Area

 

- 25th Infantry Division (Schofield Barracks, Hawaii)

-- 2nd Infantry BCT (Schofield Barracks, Hawaii)

-- 3rd Infantry BCT (Schofield Barracks, Hawaii)

-- 25th Infantry Division Artillery (Schofield Barracks, Hawaii)

-- Combat Aviation Brigade (Wheeler Airfield, Hawaii)

-- 25th Infantry Division Sustain Brigade (Schofield Barracks, Hawaii)

 

- United States Army Alaska (Fort Richardson, Alaska)

-- 1st Stryker BCT (Fort Wainwright, Alaska)

-- 4th Infantry BCT (Fort Richardson, Alaska)

-- 17th CSS Battalion (Fort Richardson, Alaska)

-- Field Support Battalion (Fort Richardson, Alaska)

-- Medical Department (Fort Richardson, Alaska)

-- 1st Battalion 52nd Aviation Regiment (Fort Wainwright, Alaska)

-- 59th Signal Battalion (Fort Richardson, Alaska)

 

- United States Army Japan (Camp Zama, Japan)

 

- 4th Army Air & Missile Defense Command (Fort Shafter, Hawaii)

 

- 8th Theater Sustainment Command (Schofield Barracks, Hawaii)

-- 8th Military Police Brigade (Schofield Barracks, Hawaii)

-- 10th Support Group, Japan (Okinawa, Japan)

-- 45th Sustainment Brigade (Schofield Barracks, Hawaii)

-- 130th Engineer Brigade (Schofield Barracks, Hawaii)

 

- 311th Signal Command (Pacific)

-- 1st Signal Brigade (Yongsan Garrison, Japan)

-- 516th Signal Brigade (Fort Shafter, Hawaii)

 

- 196th Infantry Brigade (Fort Shafter, Hawaii)

 

- 18th Medical Command (Fort Shafter, Hawaii)

 

- 500th Military Intelligence Brigade (Schofield Barracks, Hawaii)

(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/United_States_Army_Pacific)

 

Für den Bau und die Instandhaltung der Kasernenanlagen ist die Pacific Ocean Division (POD) des US Army Corps of Engineers (USACE) mit HQ in Fort Shafter (Hawaii) zuständig.

Das US Army Training and Doctrine Command (TRADOC) gab am 7. Oktober 2014 ein neues Einsatzkonzept (Army Operating Concept – AOC) mit dem Titel „Win in a Complex World“ (Pamphlet 525-3-1) (58 Seiten) heraus, das sich der zukünftigen Entwicklung 2020 bis 2040 widmet, strategische Defizite benennt und die dazu erforderlichen Mittel bestimmt (Seite: 12f):

„Though the People’s Republic of China remains committed to stable relationships with neighbors and the U.S. in the near-term, it continues to pursue a long-term, comprehensive military modernization program designed to improve the capacity of its armed forces to fight and win short-duration, high-intensity regional contingencies. China’s goal over time is to expand its influence to establish stability along its periphery. While China prefers to avoid direct confrontation with the U.S., it uses civilian assets to challenge actions such as U.S. surveillance flights. Moreover, China’s behavior has created friction with regional neighbors including U.S. allies and partners. Territorial disputes with Japan over the Senkaku/Diaoyu islands; border disputes with India; and increased maritime pressure on the Philippines, Malaysia, Taiwan, and Vietnam are examples of China exerting power through force or threat of force. China works to negate U.S. advantages in space and cyberspace. China is developing significant anti-satellite capabilities, integrating cyber into all aspects of military operations, and developing sophisticated missiles and air defenses as part of an effort to challenge United States’ ability to project power. Chinese doctrine calls for combining conventional and unconventional actions. The People’s Liberation Army opened six combat training centers where it emphasizes combined arms operations and joint training. Chinese actions and force modernization efforts highlight the need for Army forces positioned forward or regionally engaged to prevent conflict, deter adversaries, and strengthen partners. Emerging Chinese capabilities also highlight the need for Army forces to project power from land into the air, maritime, space, and cyberspace domains.“ (117)

 

3. Die US Pacific Fleet

Die US Navy verfügt z. Zt. über rund 325.000 Soldaten, 283 Kriegsschiffe und 3.700 Flugzeuge und Hubschrauber. Damit verfügt die US-Marine nur noch über so wenig Schiffseinheiten, wie seit hundert Jahren nicht mehr. US-Präsident Donald John Trump hat angekündigt, er will den Schiffsbestand der Marine in den kommenden Jahren um 25 Prozent erhöhen, allerdings darf bezweifelt werden, dass er dieses gigantomanische Bauprogramm finanzieren kann, außerdem fehlt die entsprechende Werftkapazität. Gemäß dem „30-year-shipbuilding plan“ will die US Navy seit Beginn des Haushaltsjahres 2017 (1. Oktober 2016) bis zum Ende des Hausjahres 2046 (30. September 2046) 254 Einheiten bauen, darunter 6 Träger, 66 Kreuzer/Zerstörer, 12 strategische Atom-U-Boote, 44 Jagd-U-Boote und 23 Landungsschiffe usw..

Die United States Pacific Fleet (USPACFLT) umfasst die im pazifischen Raum dislozierten Marinestreitkräfte. Ihr Heimathafen ist die Pearl Harbor Naval Base, geleitet wird sie vom Commander Pacific Fleet (COMPACFLT) Admiral Scott H. Swift. Die unterstellten Truppenteile umfassen über 140.000 Mann und etwa 180 Schiffe. Diese verteilen sich im Wesentlichen auf zwei Flotten: die 3. Flotte im Zentral- und Westpazifik und die 7. Flotte im Westpazifik und Indik.

 

3.a 7th Fleet

Die 7. Flotte wird derzeit von Vizeadmiral Phillip G. Sawyer kommandiert. Als schwimmender Gefechtsstand ist die LCC-19 USS Blue Ridge in Yokosuka (Japan) disloziert. Die 7. US Flotte gliedert sich in ca. neun Task Forces. Zu ihrem Bestand gehören ca. 60.000 Mann, ca. 50 bis 60 Schiffe, 350 Flugzeuge bzw. Hubschrauber. Insgesamt verteilt sich die Flotte auf 18 Kriegshäfen, u. a. in Südkorea, Japan (12.000 Mann), Guam (ca. 5.100 Soldaten), Hawaii und die US-Westküste:

Die Flotte gliedert sich in folgende Task Forces:

- Task Force 70 (TF 70): Die TF 70 setzt sich aus der Carrier Strike Force der 7. Flotte, bestehend aus einem Flugzeugträger und seinen begleitenden Kreuzern und Zerstörern zusammen.

- Task Force 71 (TF 71): Dies ist der Verband der Special Forces. Er umfasst alle Naval Special Warfare (NSW) units und Explosive Ordnance Disposal Mobile Units (EODMU) im Kommandobereich. Die Task Force ist auf Guam stationiert.

- Task Force 72 (TF 72): TF 72 ist der Aufklärungsverband der Flotte. Er besteht aus Marinepatrouillenflugzeugen P-3 Orion und SIGINT-Spionageflugzeugen Lockheed EP-3. Der Verband ist auf der Misawa Air Base (Japan) stationiert.

- Task Force 73 (TF 73): Die TF 73 stellt den Versorgungsverband „Logistics Group Western Pacific“ und ist in Singapur beheimatet. Sie besteht aus mehreren Littoral Combat Ships (LCS).

- Task Force 74 (TF 74): In dieser Task Force sind die U-Boote der Flotte zusammengefasst.

- Task Force 75 (TF 75): TF 75 ist in Camp Covington (Guam) stationiert und stellt die „expeditionary force“ der Flotte. Zu ihren Aufgaben gehören: planning and execution of coastal riverine operations, explosive ordnance disposal, diving, engineering and construction, and underwater construction.

- Task Force 76 (TF 76): Die TF 76 ist der amphibische Verband aus mehreren Landungsschiffen.

- Task Force 77 (TF 77): Die TF 77 dient der Minenbekämpfung. Sie ist mit entsprechenden Schiffen und Hubschraubern (MH-53) ausgestattet.

- Task Force 79 (TF 79): Diese Task Force 79 besteht aus einem verstärkten Bataillon Marineinfanteristen, die zusätzlich zur Marine Expeditionary Unit (MEU) an Bord der Landungsschiffe eingesetzt werden können. Der Verband ist vermutlich auf Okinawa (Japan) stationiert.

Zu den vorwärts dislozierten Standorten gehören folgende Kriegshäfen:

- U.S. Fleet Activities Yokosuka (Japan) mit der Carrier Strike Group Five (CSG-5) bestehend aus dem Flugzeugträger CVN-76 USS Ronald Reagan (Nimitz-Klasse), den Ticonderoga-Kreuzern CG-54 USS Antietam und CG-67 USS Shiloh sowie der Destroyer Squadron 15 mit folgenden Zerstörern der Arleigh Burke-Klasse: DDG-54 USS Curtis Wilbur, DDG-56 USS John S. McCain DG-62 USS Fitzgerald, DDG-63 USS Stethem, DDG-65 USS Benfold, DDG-85 USS McCampbell und DDG-89 und USS Mustin. Auch das Flaggschiff LCC-19 USS Blue Ridge (Blue Ridge-Klasse) liegt in Yokosuka vor Anker.

- U.S. Fleet Activities Sasebo (Japan) umfasst folgende Landungsschiffe: LHD-6 USS Bonhomme Richard, LPD-20 USS Green Bay, LSD-42 USS Germantown und LSD-48 USS Ashland. Außerdem sind in Sasebo mehrere Minenkampfschiffe disloziert: MCM-7 USS Patriot, MCM-9 USS Pioneer, MCM-10 USS Warrior, MCM-14 USS Chief und MMAV-8675309 USS Guppy.

- In Apra Harbor auf Guam ist die U-Boot-Flotte untergebrach: SSN-721 USS Chicago, SSN-722 USS Key West, SSN-723 USS Oklahoma City und SSN-754 USS Topeka. Hinzu kommt der U-Boot-Tender AS-40 USS Frank Cable (Emory S. Land-Klasse). (118)

Ab dem Jahr 2020 soll der neue Hubschrauberträger LHA-6 USS America (America-Klasse) und die drei neuen Stealth-Zerstörer der Zumwalt-Klasse (DDG-1000 USS Zumwalt, DDG-1001 USS Michael Monsoor und DDG-1002 Lyndon B. Johnson, das Programm zum Bau weiterer Schiffe wurde eingestellt) der Pazifikflotte zugeführt werden. Diese neuartigen Zerstörer sind mit jeweils 80 Zellen für Flugkörper ausgestattet, besitzen eine elektromagnetische Railgun (EMRG) mit einer Reichweite von 350 km und haben zwei Helikopter Sikorsky MH-60R Seahawk und drei Drohnen Northrop Grumman RQ-8A Fire Scout (VTUAV) an Bord. Jedes Schiff kostet 3,5 Milliarden Dollar. Bis 2046 sollen fünf bis sechs weitere Flugzeugträger der neuen Gerald Rudolph Ford-Klasse mit einer Wasserverdrängung von 100.000 t eingeführt werden: CVN-78 USS Gerald Rudolph Ford (2017), CVN-79 USS John Fitzgerald Kennedy (voraussichtlich 2022), CVN-80 USS Enterprise (voraussichtlich 2027/28), CVN-81 (ca. 2030-32) etc.. Am 31. Januar 2019 erhielt „Huntingston Ingalls Industries“ (HII) in Newport den Auftrag zur Fertigstellung der CVN-80 (Baubeginn: 2017) und zum Bau der CVN-81 zum Preis von insgesamt 15,2 Milliarden Dollar.

Die US-Streitkräfte haben 1992 ihren langjährigen Luftwaffen- und Marinestützpunkt Subic Bay und die Clark AB (Philippinen) aufgegeben. Seit 2000 nutzen sie den Standort wieder, um ihre Kriegsschiffe auf Übungen aufzutanken und zu versorgen.

 

3.b 3rd Fleet

Die 3. Flotte ist in Pearl Harbour (Hawaii) stationiert. (…)

 

3.c Naval Shore Commands

Dem Kommandeur der United States Pacific Fleet sind außerdem folgende Naval shore commands unterstellt:

- Commander Naval Forces Korea (Busan, Südkorea)

- Commander Naval Forces Japan / Navy Region Japan (Yokosuka, Japan)

- Commander Naval Forces Marianas (Marianen)

 

3.d Marineflieger im Pazifik

Die Einheiten der Naval Aviation im Westpazifik werden vom „Commander, Fleet Air, Western Pacific“ (COMFAIRWESTPAC) geführt. Ihm unterstehen die Carrier Air Wings (CAW) an Bord der Flugzeugträger (CVN-68 USS Nimitz, CVN-70 USS Carl Vinson, CVN-71 USS Theodore Roosevelt, CVN-73 USS George Washington, CVN-74 USS John C. Stennis und CVN-76 USS Ronald Reagan) und die landgestützten Geschwader und Staffeln.

Im Westpazifik sind folgende fliegenden Einheiten disloziert:

Einheit

Stationierungsort/Heimatbasis

Waffensystem

Flugzeuge

VAW-125 „Tigertails“

MCAS1 Iwakuni (Japan)

E-2D Advanced Hawkeye

VFA-27 „Royal Maces“

NAF2 Atsugi

(Ayase City, Honshū, Japan)

F/A-18E Super Hornet

VFA-102 „Diamondbacks“

NAF2 Atsugi (Japan)

F/A-18F Super Hornet

VFA-115 „Eagles“

NAF2 Atsugi (Japan)

F/A-18E Super Hornet

VFA-195 „Dambusters“

NAF2 Atsugi (Japan)

F/A-18E Super Hornet

VAQ-141 „Shadowhawks“

NAF2 Atsugi (Japan)

EA-18G Growler

VRC-30 „Providers“

NAF2 North Island (Kalifornien)

Det. 3: MCAS Iwakuni (Japan)

C-2A Greyhound

VPU-2 „Wizards“

MCAS Kaneohe Bay (Hawaii)

P-3C Orion

VP-8

Kadena (Okinawa, Japan)5

Misawa (Japan) 5

P-8 Poseidon

Pacific Missile Range Faciliy (PMRF) „Outrider“

Barking Sands (Kauai, Hawaii)

EC-26D4
RC-26D4

Hubschrauber

HSM-51 „Warlords“
(Expeditionary)

NAF2 Atsugi (Japan)

MH-60R Seahawk

HSM-77 „Saberhawks“

NAF2 Atsugi (Japan)

MH-60R Seahawk

HSC-12 „Golden Falcon“

NAF2 Atsugi (Japan)

MH-60S Knighthawk

HSC-25 „Island Knights“
(Expeditionary)

Andersen AFB3 (Guam)

MH-60S Knighthawk

(…)

(…)

(…)

Anmerkungen: (1) Marine Corps Air Station, (2) Naval Air Facility, (3) Air Force Base, (4) Die Fairchild EC-26D ist ein Einzelstück, von der RC-26D existieren nur zwei Exemplare. Die Flugzeuge nehmen die telemetrischen Daten der abgeschossenen Testraketen auf. (5) Die Aufklärungsstaffel ist eigentlich auf der NAS Jacksonville (Florida) stationiert, die beiden Basen in Japan stellen seit 2013 eine (temporäre) Vorwärtsdislozierung von sechs Flugzeugen dar.

 

Quellen:

https://en.wikipedia.org/wiki/Commander,_Naval_Air_Forces
https://en.wikipedia.org/wiki/Carrier_Air_Wing_Five

 

Ein Teil der oben genannten Staffeln ist dem Carrier Air Wing Five (CAW-5) zugeordnet und daher auf dem Flugzeugträger CVN-76 USS Ronald Reagan (Nimitz-Klasse) eingeschifft:

Die militärpolitische Marinestrategie „Cooperative Strategy for 21st Century Seapower“ (CS-21) wurde – nach langen Vorarbeiten - im Oktober 2007 verabschiedet. Sie befand, dass den nationalen US-Interessen am Besten durch ein globales System interdependenter Netzwerke von Handel, Finanzen, Informationen, Recht etc. gedient sei. Allerdings würde dieses System durch Kriege, regionale Konflikte, Terrorismus, Naturkatastrophen etc. bedroht. Auf solche Herausforderungen könne die US-Navy durch ihre Schnelligkeit Flexibilität und Agilität reagieren. Dazu sprach sich die Marineführung für eine Vorwärtsstationierung aus. Allerdings kritisierte der US-Kongress, dem Konzept fehle eine Ressourcenplanung. Daher legte die Admiralität im März 2015 eine revidierte Fassung vor: „A Cooperative Strategy for the 21st Century Seapower: Forward, Engaged, and Ready“ (48 Seiten). (119) Vier Monate später, im Juli 2015, folgte ein speziell auf die Situation in Südostasien zugeschnittenes Strategiepapier „Asia-Pacific Maritime Security Strategy“ (40 Seiten). Über die US-Maßnahmen heißt es in dem Dokument (Seite: 19ff):

„DoD LINES OF EFFORT

First, we are strengthening our military capacity to ensure the United States can successfully deter conflict and coercion and respond decisively when needed.  The Department is investing in new cutting-edge capabilities, deploying our finest maritime capabilities forward, and distributing these capabilities more widely across the region.  The effort also involves enhancing our force posture and persistent presence in the region, which will allow us to maintain a higher pace of training, transits, and operations.  The United States will continue to fly, sail, and operate in accordance with international law, as U.S. forces do all around the world.

Second, we are working together with our allies and partners from Northeast Asia to the Indian Ocean to build their maritime capacity. We are building greater interoperability, updating our combined exercises, developing more integrated operations, and cooperatively developing partner maritime domain awareness and maritime security capabilities, which will ensure a strong collective capacity to employ our maritime capabilities most effectively.

Third, we are leveraging military diplomacy to build greater transparency, reduce the risk of miscalculation or conflict, and promote shared maritime rules of the road. This includes our bilateral efforts with China as well as multilateral initiatives to develop stronger regional crisis management mechanisms. Beyond our engagements with regional counterparts, we also continue to encourage countries to develop confidence-building measures with each other and to pursue diplomatic efforts to resolve disputed claims.

Finally, we are working to strengthen regional security institutions and encourage the development of an open and effective regional security architecture.  Many of the most prevalent maritime challenges we face require a coordinated multilateral response. As such, the Department is enhancing our engagement in ASEAN-based institutions such as the ASEAN Defense Ministers Meeting Plus (ADMM-Plus), ASEAN Regional Forum (ARF), and the Expanded ASEAN Maritime Forum (EAMF), as well as through wider forums like the Western Pacific Naval Symposium (WPNS) and Indian Ocean Naval Symposium (IONS), which provide platforms for candid and transparent discussion of maritime concerns. (…)

The Department is enhancing U.S. capabilities to project power from the sea, in the air, and under the water.  As part of this effort, we are deploying some of our most advanced surface ships to the region, including replacing the aircraft carrier USS George Washington in 2015 with the newer USS Ronald Reagan; sending our newest air operations-oriented amphibious assault ship, the USS America, to the region by 2020; deploying two additional Aegis-capable destroyers to Japan; and home-porting all three of our newest class of stealth destroyers, the DDG-1000, with the Pacific fleet.  We are complementing these surface capabilities with some of our most capable air assets, including F-22s, continuous deployments of B-2 and B-52 strategic bombers, additional tilt rotor aircraft for the Marine Corps and Special Forces, and, in 2017, the first forward-stationing of F-35s to Iwakuni, Japan. The Department will also procure 395 F-35 aircraft over the next several years, many of which will be deployed to the Asia-Pacific region.  For the subsurface environment, the Department is basing an additional attack submarine in Guam and funding two additional Virginia Payload Module, a compartment added to our new attack submarines that will increase dramatically their capacity to carry weapons and other payloads. These capabilities will help protect and add versatility to our advantages at sea, in the air, and under the water.

In support of these assets, the Department is investing in a comprehensive weapons modernization program, including plans for new or updated land-, sea-, and air-launched missiles relevant to the maritime domain. DoD is procuring advanced precision munitions that will allow our forces to strike adversaries from greater stand-off distances, like the new extended-range Joint Air to Surface Standoff Missile (JASSM-ER), and a new long-range antiship cruise missile that will improve the ability of U.S. aircraft to engage surface combatants in defended airspace.  And we are finding new ways to use existing weapons systems, including by enhancing the capabilities resident in our current inventory of Tomahawk cruise missiles.

In addition to enhancing our power projection capabilities, the Department is investing in flexible capabilities that will allow us to respond more rapidly and effectively to a wider range of potential maritime challenges. The rotational deployment of Littoral Combat Ships (LCS) in Singapore provides the U.S. Navy with a flexible, nimble asset that can operate effectively in the region’s challenging littoral waters. (…)

Finally, the Department of Defense is investing in critical enabling capabilities, including persistent, deep-look ISR platforms that will provide us with greater situational awareness and early warning of potential crises in the maritime domain.  The U.S. Navy is procuring 24 E-2D Hawkeye carrier-based airborne early warning and control aircraft, and as stated in the President’s most recent budget submission, investing $9.9 billion over the next four years to procure the final 47 P-8A Poseidon maritime surveillance aircraft, many of which will be deployed to the Asia-Pacific region. The Department is also making substantial investments to develop the MQ-4C Triton unmanned aerial system, which will provide broad area situational awareness to our operational commanders. The first deployment of MQ-4Cs will arrive in the U.S. Pacific Command (USPACOM) Area of Responsibility (AOR) in FY 2017.“ (120)

 

4. Die U.S. Marine Forces Pacific

Die U.S. Marine Forces Pacific (MarForPac) gliedern sich in zwei Großverbände: die I Marine Expeditionary Force (I MEF) in Camp Pendleton (Kalifornien) und die III. Marine Expeditionary Force Force (III MEF) in Camp Courtney in Gushikawa auf Okinawa (Japan). Der Personalbestand ist in den letzten Jahren auf 22.000 bis 23.000 Marines erhöht worden. Die III MEF ist in Camp Courtney in Gushikawa auf Okinawa (Japan) stationiert.

 

III. Marine Expeditionary Force -Gliederung:

- III Marine Expeditionary Force Headquarters Group (Camp Courtney, Gushikawa, Okinawa, Japan)

-- 3rd Intelligence Battalion (Camp Hansen, Okinawa, Japan)

-- 7th Communication Battalion (Camp Hansen, Okinawa, Japan)

-- 3rd Radio Battalion (Hawaii)

-- 5th Air Naval Gunfire Liaison Company (Camp Hansen, Okinawa, Japan)

-- 3rd Marine Expeditionary Brigade (Camp Courtney, Okinawa, Japan)

-- 31st Marine Expeditionary Unit (Camp Hansen, Okinawa, Japan)

 

- 3rd Marine Division (Camp Smedley Butler, Okinawa, Japan)

-- 3rd Marine Regiment (Hawaii)

-- 4th Marine Regiment (Camp Schwab, Okinawa, Japan)

-- 12th Marine Regiment (Camp Smedley Butler, Okinawa, Japan)

-- 3rd Reconnaissance Battalion (Camp Smedley Butler, Okinawa, Japan)

-- Combat Assault Battalion (Camp Smedley Butler, Okinawa, Japan)

 

- 1st Marine Aircraft Wing (Camp Foster, Ginowan City, Okinawa, Japan)

-- Marine Aircraft Group 12 (Iwakuni, Honshū, Japan)

-- Marine Aircraft Group 24 (Kane´one Bay, O´áhu, Hawaii)

-- Marine Aircraft Group 36 (Futenma, Okinawa, Japan)

-- Marine Air Control Group 18 (Futenma, Okinawa, Japan)

 

- 3rd Marine Logistics Group (Camp Kinser, Okinawa, Japan)

-- Headquarters Regiment (Camp Kinser, Okinawa, Japan)

-- 3rd Medical Battalion (Camp Foster, Ginowan City, Okinawa, Japan)

-- 3rd Dental Battalion (Camp S. Butler, Okinawa, Japan)

-- 9th Engineer Support Battalion (Camp Hansen, Okinawa, Japan)

-- 3rd Combat Logistics Regiment (Camp Foster, Ginowan City, Okinawa, Japan)

-- 35th Combat Logistics Regiment (Camp Kinser, Okinawa, Japan)

 

Das Marine Corps hat einzelne Fliegerstaffeln im Westpazifik stationiert. Auf der Marine Corps Air Station (MCAS) Kaneohe Bay, auf Hawaii, befinden sich die Fliegerstaffeln VMM-268 „Red Dragons“ und VMM-363 „Red Lions“ mit jeweils 12 Schwenkrotor-Flugzeugen vom Typ Bell-Boeing MV-2 Osprey. Hinzu kommen die Kampfhubschrauberstaffel HMLA-367 „Scarface“ mit ihren Bell AH-1Z SuperCopra und die Hubschraubertransportstaffel HMH-463 „Pegasus“ mit ihren schweren Transporthubschraubern Sikorsky CH-53E Super Stallion. Nicht zuletzt ist in Kaneohe eine Drohneneinheit stationiert: Die VMU-3 „Phantoms“ fliegt die Aufklärungsdrohnen AAI Q-7B Shadow und die „Boeing Insitu“ ScanEagle.

Auf der MCAS Futenma (Japan) sind die VMM-262 „Flying Tigers“ und die VMM-265 „Dragons“ mit ihren MV-22B Osprey untergebracht.

Auf der MCAS in Iwakuni (Japan) ist seit dem 18. Januar 2017 die VMFA-121 „Green Knights“ mit ihren hypermodernen Lockheed Martin F-35B Lightning II stationiert. Außerdem ist Iwakuni der Heimatstützpunkt für die VMFA(AW)-242 „Bats“ mit ihren McDonnell Douglas F/A-18D Hornets. Hier ist ebenfalls die Tankstaffel VMGR-152 „Sumos“ mit ihren Lockheed Martin KC-130J Hercules untergebracht.

 

5. Die US-Luftstreitkräfte im West-Pazifik

Das Kommando der US-Luftstreitkräfte im pazifischen Raum heißt Pacific Air Force (PACAF). Die PACAF gliedert sich in vier Großverbände: Fifth Air Force (Yokota AB, Japan), Seventh Air Force (Osan AB, Südkorea). Eleventh Air Force (Elmendorf AFB, Alaska) und die Thirteenth Air Force, (JB Pearl-Harbour-Hickam, O´ahu, Hawaii). Hinzu kommen fliegende Verbände anderer spezialisierter Kommandos der US Luftwaffe, wie z. B. dem Lufttransportkommando.

 

Fliegende Einheiten im Raum Westpazifik

Einheit

Stationierungsort

(Air Base – AB)

Waffensystem

Südkorea

25th Fighter Squadron

Osan

A-10C Thunderbolt II

35th Fighter Squadron

Kunsan

F-16C/D Fighting Falcon

36th Fighter Squadron

Osan

F-16C/D Fighting Falcon

80th Fighter Squadron

Kunsan

F-16C/D Fighting Falcon

5th Reconnaissance Squadron

Osan

U-2S Dragon Lady

Det.1 33rd Rescue Squadron

Osan

HH-60G Pave Hawk

Japan

961st Airways and Air Communications Service

Kadena (Okinawa)

E-3B/C Sentry AWACS

13th Fighter Squadron

Misawa

F-16C/D Fighting Falcon

14th Fighter Squadron

Misawa

F-16C/D Fighting Falcon

44th Fighter Squadron

Kadena

F-15C/D (Block 50) Eagle

67th Fighter Squadron

Kadena

F-15C/D (Block 50) Eagle

1st Special Operations Squadron

Kadena

MC-130H Combat Talon II

17th Special Operations Squadron

Kadena

MC-130J Commando II

82nd Reconnaissance Squadron

Kadena

RC-135V/W Rivet Joint

909th Air Refueling Squadron

Kadena

KC-135R Stratotanker

36th Airlift Squadron

Yokota

C-130J Hercules

459th Airlift Squadron

Yokota

C-12J Huron

33rd Rescue Squadron

Kadena

HH-60G Pave Hawk

Guam

Det.1 69th Reconnaissance Group

Andersen

RQ-4B Global Hawk

(Expeditionary Force)

Andersen

B-1B Lancer

B-52H Stratofortress

Hawaii

19th Fighter Squadron (ASSOC)

JB Pearl Harbour / Hickam

F-22A Raptor

199th Fighter Squadron

JB Pearl Harbour / Hickam

F-22A Raptor

65th Airlift Squadron

JB Pearl Harbour / Hickam

C-37A Gulfstream

C-40B Clipper

240th Airlift Squadron (ANG)

JB Pearl Harbour / Hickam

C-17A Globemaster III

535th Airlift Squadron

JB Pearl Harbour / Hickam

C-17A Globemaster III

203rd Air Refueling Squadron

JB Pearl Harbour / Hickam

KC-135R Stratotanker

US Westküste

(…)

(…)

(…)

Anmerkungen: ANG = Air National Guard, Det. = Detachment, JB =Joint Base,

 

Hinzu kommen die Flugabwehreinheiten, wie z. B. MIM-104 Patriot-Verbände auf Okinawa (Japan) und THAAD-Einheiten (Terminal High Altitude Area Defense) zur Raketenabwehr in Südkorea.

 

6. US Special Forces

Das US Special Operations Command Pacific (SOCPAC) hat sein Hauptquartier im Camp H. M. Smith auf Oʻahu (Hawaii). Es gliedert sich u. a. in die 1st Special Forces Group, ein Zug SEALs (Sea-Air-Land) und die 353rd Special Operations Group. Hinzu kommt das US Special Operations Command Korea (SOCKOR).

Das 1st Battalion der 1st Special Forces Group (1st SFG) der Green Berets ist auf der Torii Station auf Okinawa (Japan) stationiert. Die beiden anderen Bataillone des Verbandes sind in Fort Lewis (US-Bundesstaat Washington) disloziert. Das Naval Special Warfare Command (NAVSOC) hat dem SOCPAC eine unbekannte Zahl von Navy Seals und Special Boat Units unterstellt. Das Gros der Sondereinsatzkräfte der Navy ist in der Naval Special Warfare Task Unit-Pacific konzentriert, einschließlich eines Zugs der SEALs in der Apra Harbor Naval Station (Guam). Das Air Force Special Operations Command stellt mit der 353rd Special Operations Group die Air Force-Komponente des SOCPAC. Ihr sind auch Einheiten der Special Tactics Squadrons, Pararescue jumpers für Combat Search and Rescue-Einsätze (CSAR) unterstellt. Die Luftwaffe hat als fliegende Verbände die 1st SOS und die 17th SOS in Kadena AB auf Okinawa (Japan) disloziert. Welche Einheiten dem Marine Corps Forces Special Operations Command (MARSOC) unterstellt sind, ist hier nicht bekannt. Dessen Truppenteile sind u. a. im Camp Pendleton in Kalifornien (USA) stationiert. (121)

 

7. US-Streitkräfte in Südkorea

Im Rahmen ihres globalen Stützpunktsystems hat die selbsternannte Weltführungsmacht USA z. Zt. 28.500 bis 30.000 Soldaten der „United States Forces Korea“ (USFK) in Südkorea stationiert. Außerdem dienen einige südkoreanische Soldaten bei den US-Streitkräften in Korea. Das Hauptquartier der United States Forces Korea (USFK) befindet sich in der Garnison Yongsan in Seoul. (122)

Die amerikanischen Heeresverbände verfügen über 17.000 GIs und sind in der so genannten 8th US Army organisiert. Diese setzt sich vor allem aus der 2nd Infantry Division mit HQ Camp Red Cloud bei Uijeongbu, dem Army Corps of Engineers Far East District (FED), dem 19th Sustainment Command (Expeditionary) (ESC) und der 304th Expeditionary Signal Battalion (ESB) mit ihren drei Kompanien zusammen.

Die 2nd Infantry Division hat ihre beiden Stryker-Kampfbrigaden in Fort Lewis im US-Bundesstaat Washington disloziert. In Südkorea sind nur einzelne Einheiten auf rund 20 Kasernen verteilt:

- 2nd Combat Aviation Brigade in in Camp Hovey bei Dongduchon

-- Aviation Brigade Headquarters

-- 2nd Battalion 2nd Aviation Regiment (Assault) „Wild Cards“ (ausgerüstet mit UH-60 Black Hawk)

-- 3rd Battalion 2nd Aviation Regiment (GSAB, General Support Aviation Battalion)

-- 4th Battalion 2nd Aviation Regiment (R/A) (AH-64D Apache)

-- 602nd Aviation Support Battalion

 

- 210th Field Artillery Brigade in Camp Casey bei Dongduchon

-- 6th Battalion 37th Field Artillery Regiment (ausgerüstet mit dem Mehrfach-Raketenwerfer-Artilleriesystem M270 A1 MLRS)

-- 1st Battalion 38th Field Artillery Regiment (M270 A1 MLRS)

-- 702nd Brigade Support Battalion

-- 579th Signal Company

-- F Battery 333rd Field Artillery Regiment (Zielerfassungsbatterie)

 

- 2nd Sustainment Brigade in Camp Caroll

-- Headquarters & Headquarters Company

-- 501st Special Troops Battalion

-- 194th Combat Sustainment Support Battalion in der US Army Garrison (USAG) Humphreys bei Pyeongtaek

- 2nd Special Troops Battalion in Camp Casey

- 55th MP Company

- 604 Air Support Operations Squadron detachment

(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/2nd_Infantry_Division_(Vereinigte_Staaten))

 

Die Division verfügt über rund 14.000 GIs, 140 Kampfpanzer M1 Abrams, 170 Schützenpanzer M2 Bradley, 30 Panzerhaubitzen M109, Mehrfach-Raketenwerfern M270A1 (Multiple Launch Rocket System -MLRS, 70 Kampfhubschrauber AH-64D Apache, Mehrzweckhubschraubern UH-60 Black Hawk, Flugabwehrraketen MIM-104 Patriot und Raketen-Abwehrraketen vom Typ Terminal High Altitude Area Defense (THAAD), das sich nicht nur gegen Nordkorea sondern auch gegen die VRC richtet, etc..

In Südkorea hat die US-Air Force fast 8.000 Soldaten und folgende Truppenteile disloziert: Die 7th Air Force hat ihr Hauptquartier auf der Osan AB bei Osan und betreibt u. a. das 607th Air and Space Operations Center (AOC). Es verfügt über zwei Kampfgeschwader. Das 8th Fighter Wing auf der Kunsan AB bei Kunsan besteht aus zwei Staffeln mit insgesamt 70 Jagdflugzeugen F-16C/D (Block 40), und das 51st Fighter Wing in Osan AB besteht aus einer weiteren Staffel mit F-16C/D (Block 40) und einer Staffel mit 20 A-10C Warthog zur Panzerbekämpfung. Hinzu kommt die 5th Reconnaissance Squadron mit Aufklärungsflugzeugen U-2S in Osan AB.

Die US-Navy stellt die US Naval Forces Korea (NAVFOR-K). Sie betreibt lediglich die Jinhae Naval Base in Jinhae und ist in Südkorea mit 250 Matrosen präsent. Hinzu kommt die Marineinfanterie (Marine Forces Korea - MARFOR-K). Außerdem ist auf der Halbinsel das Special Operations Command Korea (SOCKOR) in Camp Kim (Yongsan) stationiert. Als nachgeordnete Einheiten unterstehen ihm das 2nd Special Troops Battalion in Camp Casey und seit Oktober 2005 das 39th Special Forces Detachment (Airborne) Korea (SFD-K).

Die verschiedenen Operationspläne der amerikanisch-südkoreanischen Bündnisstreitkräfte für den Kriegsfall tragen die Bezeichnungen OPLAN 5015 vom Juni 2015, der Luftkriegsplan OPLAN 5026, OPLAN 5027, der zuletzt 2014 und 2016 überarbeitet wurde, (123) und OPLAN 5029. (124) Nach dem Grenzzwischenfall auf der Insel Yonpyong im November 2010 hat das US-Militär seine Militärstrategie überarbeitet. In Abhängigkeit vom Ausmaß eines Angriffs sieht der neue Operationsplan flexible Gegenmaßnahmen vor, aber insgesamt wurde die Einsatzschwelle der US-Truppen gesenkt. So wollen die USA schon bei einem begrenzten Zwischenfall der südkoreanischen Regierung militärischen Beistand leisten. Als wichtigste Zielobjekte nannte der frühere Kommandeur der US-Truppen in Korea, General a. D. Walter L. Sharp, die nordkoreanischen „Atomanlagen und ballistischen Raketen“.

 

8. US-Streitkräfte in Japan

Die United States Forces Japan (USFJ) haben ihr Hauptquartier auf der Yokota Air Base bei Tokyo. Es handelt sich um fast 50.000 Mann.

 

Zur US Army Japan (USARJ) zählen folgende Verbände:

- I Corps (Forward), das sein Hauptquartier in Camp Zama bei Sagamihara hat, dessen Kampfverbände u. a. aber in Fort Lewis (US-Bundesstaat Washington) disloziert sind, darunter befinden sich mehrere Mobilmachungseinheiten.

- 35th Air Defense Brigade

- 38th Air Defense Artillery Brigade (Sagami General Depot in Sagamihara)

- US Army Aviation Battalion Japan („Ninjas“) in Camp Zama mit UH-60L Black Hawks

- 10th Regional Support Group (Torii Station, Okinawa)

- 35th Combat Sustainment Support Battalion

- Japan Engineer District in Camp Zama

- 4th Engineer Group in Camp Zama

- 78th Signal Battalion in Camp Zama

- 311th Military Intelligence Brigade (Forward Collection) in Camp Zama

 

Die 35th Air Defense Artillery Brigade (ADA) des I Corps auf der Osan Air Base in Pyeongtaek ist mit dem Terminal High Altitude Area Defense System (THAAD) ausgerüstet. Dessen Delta Battery, 2nd Air Defense Artillery Regiment of the 2-1 ADA Battalion ist in seit April 2017 in Seongju einsatzbereit. (125)

Die 38th Air Defense Artillery Brigade wurde erst am 31. Oktober 2018 im Sagami General Depot wieder neu aufgestellt. Die Truppe verfügt über 115 Mann. Ihr unterstellt ist das 1st Battalion, 1st Air Defense Artillery Regiment mit MIM-104 Patriot PAC-3 (Kadena AFB, Okinawa). Zur ihr gehören auch die Radar- und Kommandozentralen in Kyogamisaki und Shariki. Sie soll außer mit der Patriot PAC-3 auch mit dem THAAD-System ausgestattet werden. (126)

Die US Army verfügt über mehrere Stützpunkte in Japan. Dazu zählen die Kommandostationen in Gesaji, Haigamine, Shariki und Tori. Ein wichtiges Materialdepots befindet sich in Sagami, Munitionsdepots sind Akizuki, Hiro und Kawakami im Raum Hiroshima.

Die US-Air Force hat in u. a. das 18th Fighter Wing mit 2 Staffeln F-15C/D auf der Kadena AFB (Okinawa) und das 35th Fighter Wing mit zwei Kampfstaffeln F-16C/D (Block 50) auf der Misawa AFB disloziert. Hinzu kommen zwei Sondereinsatzstaffeln mit MC-130H/J/P und eine Eloka-Staffel mit RC-135V/W (82nd Reconnaissance Squadron in Kadena AB) stationiert. Hinzu kommt das 347th Airlift Wing mit zwei Staffeln auf der Yokota AFB.

Rund 10.000 Marines sind auf Okinawa stationiert. Allerdings regt sich in der lokalen Inselbevölkerung seit Jahren der Protest gegen die US-Militärpräsenz. Zuletzt demonstrierten am 11. August 2018 Insulaner gegen die US-Truppen. (127)

 

9. US Streitkräfte auf den Marianen

Auf der Naval Base Guam (NB Guam) in Apra Harbour sind u. a. folgende Marineeinheiten disloziert:

- Submarine Squadron 15 mit drei Jagd-U-Booten der Los-Angeles-Klasse (SSN-721 USS Chicago, SSN-722 USS Key West und SSN-723 USS Oklahoma) und dem U-Boot-Tender AS-40 USS Frank Cable. Darüber hinaus unterstützt die Staffel die beiden Marschflugkörper-U-Boote SSGN-726 USS Ohio und SSGN-727 USS Michigan (beide Ohio-Klasse), die in Bangor (US-Bundesstaat Washington) beheimatet sind.

- Naval Special Warfare Unit One der Sea-Air-Land-Teams (Seals)

- Coast Guard Sector Guam mit den Schiffen WLB-215 USCGC Sequoia (Juniper-Klasse), WLB-1331 USCGC Washington (Island-Klasse) und WPB-1337 USCGC Assateague (Island-Klasse).

 

Das Naval Mobile Construction Battalion 11 (Seabees) ist in Camp Covington stationiert. Außerdem ist in Guam die EOD Mobile Unit FIVE stationiert.

 

Auf der Andersen AFB bei Yigo sind folgende Einheiten stationiert:

- 36th Wing

- 734th Air Mobility Support Squadron des Air Mobility Command (AMC)

- Helicopter Sea Combat Squadron Twenty-Five (HSC-25) „Islands Knights“ mit Hubschraubern MH-60S

- 337th Air Support Flight - Australia

- 497th Combat Training Squadron

- Det. 1, 69th Reconnaissance Group

- Det. 2, 21st Space Operations Squadron (Remote Tracking Station des Air Force Satellite Control Network)

- Det. 602, U.S. Air Force Office of Special Investigations (AFOSI)

 

Das 36. Geschwader ist wie folgt gegliedert:

- 36th Operations Group

- 36th Maintenance Group

-- 36th Expeditionary Aircraft Maintenance Squadron

-- 36th Maintenance Squadron

-- 36th Munitions Squadron

- 36th Contingency Response Group

-- 736th Security Forces Squadron

-- 36th Mobility Response Squadron

-- 644th Combat Communications Squadron

- 36th Medical Group

-- 36th Medical Operations Squadron

-- 36th Medical Support Squadron

- 36th Mission Support Group

-- 36th Communications Squadron

-- 36th Civil Engineering Squadron

-- 36th Contracting Squadron

-- 36th Logistics Readiness Squadron

-- 36th Security Forces Squadron

-- 36th Force Support Squadron

(Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/36th_Wing)

 

Die Andersen AFB ist auch eine vor vier Air Force Bomber Forward Operating Locations (FOL) für strategische Atom-Bomber B-1B Lancer, B-2 Spirit und B-52 Stratofortress, die nach dem Rotationsprinzip zeitweise auf dem Fliegerhorst stationiert werden.

Zum Kommando Joint Region Marianas (JRM) auf Guam gehören auch die auf der Inselgruppe der Nördlichen Marianen stationierten Kräfte: Das Commonwealth of the Northern Mariana Islands (CNMI) ist ein nicht in das US-Territorium inkorporiertes Außengebiet nördlich von Guam. Die ozeanische Inselgruppe besteht aus 14 größeren Inseln, darunter Saipan und Tinian, mit einer Gesamtfläche von 463,6 Quadratkilometern. Sie hat 55.144 Einwohner (Stand: 2017). Die hier stationierten US-Streitkräfte betreiben eine Joint Military Training initiative (CJMT). Als Übungsgelände dienen die Inseln Pagan und Tinian. (128)

 

(…)

 

Quellen:

 

(…)

 

(75) https://de.wikipedia.org/wiki/Großer_Sprung_nach_vorn

(76) https://csis-prod.s3.amazonaws.com/s3fs-public/publication/
161208_Chinese_Strategy_Military_Modernization_2016.pdf

(77) www.dia.mil/Portals/27/Documents/News/Military%20Power%20
Publications/China_Military_Power_FINAL_5MB_20190103.pdf

(78) www.dia.mil/Portals/27/Documents/News/Military%20Power%20
Publications/China_Military_Power_FINAL_5MB_20190103.pdf

(79) www.strategypage.com/dls/articles/Chinese-Espionage-Commandos-9-10-2012.asp

(80) https://media.defense.gov/2018/Aug/16/2001955282/-1/-1/1/2018-
CHINA-MILITARY-POWER-REPORT.PDF

(81) https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_equipment_of_the_People%27s_
Liberation_Army_Ground_Force

(82) https://en.wikipedia.org/wiki/WS2400

(83) https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Schiffen_der_Marine_der_
Volksrepublik_China

(84) www.defensenews.com/naval/2015/05/24/china-s-navy-makes-
strides-work-remains-to-be-done/

(85) www.andrewerickson.com/wp-content/uploads/2018/04/China-
Maritime-Study-14_Chinas-Evolving-Surface-Fleet_Dutton-Martinson_201707.pdf

(86) https://media.defense.gov/2018/Aug/16/2001955282/-1/-1/1/2018-CHINA
-MILITARY-POWER-REPORT.PDF

(87) https://en.wikipedia.org/wiki/South_Sea_Fleet

(88) www.zeit.de/politik/ausland/2011-08/marine-pazifik/seite-2

(89) https://en.wikipedia.org/wiki/Type_815_spy_ship

(90) https://media.defense.gov/2018/Aug/16/2001955282/-1/-1/1/
2018-CHINA-MILITARY-POWER-REPORT.PDF

(91) www.news.com.au/technology/innovation/china-in-worldfirst
-deployment-of-experimental-electromagnetic-rail-supergun-aboard-a
-warship/news-story/6aab73b4402e064d41e7b1af4639c5ed

(92) https://en.wikipedia.org/wiki/SOSUS

(93) https://gbtimes.com/china-launches-haiyang-2b-marine-observation-satellite

(94) www.heise.de/tp/features/China-laesst-Satelliten-
entwickeln-der-das-Meer-durchleuchten-kann-4201647.html

(95) https://fas.org/nuke/guide/china/facility/navy.htm

(96) https://csis-prod.s3.amazonaws.com/s3fs-public/publication/161208_Chinese_
Strategy_Military_Modernization_2016.pdf

(97) https://ndupress.ndu.edu/portals/68/documents/books/chinese-navy.pdf

(98) http://missiledefenseadvocacy.org/missile-threat-and-proliferation/
todays-missile-threat/china-anti-access-area-denial-coming-soon/

(99) www.spiegel.de/politik/ausland/aufruestung-im-suedchinesischen-
meer-usa-warnt-china-vor-konsequenzen-a-1206138.html

(100) www.globalsecurity.org/intell/world/china/ccg.htm

(101) https://thediplomat.com/2017/05/china-coast-guards-new-
monster-ship-completes-maiden-patrol-in-south-china-sea/

(102) https://southeastasiansea.wordpress.com/2013/06/13/the-2012-
regulations-for-the-management-of-coastal-border-security-in-hainan-province/

(103) https://dod.defense.gov/Portals/1/Documents/pubs/NDAA%
20A-P_Maritime_SecuritY_Strategy-08142015-1300-FINALFORMAT.PDF

(104) https://media.defense.gov/2018/Aug/16/2001955282/-1/-1/1/
2018-CHINA-MILITARY-POWER-REPORT.PDF

(105) https://thediplomat.com/2018/04/revealed-chinas-nuclear-capable
-air-launched-ballistic-missile/

(106) https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_unmanned_aerial_vehicles_of_China

(107) https://missilethreat.csis.org/missile/dong-feng-16-css-11/

(108) https://en.wikipedia.org/wiki/Qing-class_submarine

(109) www.tandfonline.com/doi/pdf/10.1080/00963402.2018.1486620?
needAccess=true

(110) www.scmp.com/news/china/science/article/2180071/chinas-new-
antenna-five-times-size-new-york-city-it-also-cancer

(111) https://en.wikipedia.org/wiki/DF-ZF

(112) https://sputniknews.com/asia/201805291064919519-china-
nuclear-developments/

(113) www.janes.com/images/assets/484/68484/China_reorients_strategic_
military_intelligence_edit.pdf

(114) https://dod.defense.gov/News/Article/Article/1702939/defense-
strategy-arresting-erosion-of-us-military-advantage/

(115) www.nytimes.com/reuters/2018/12/04/world/asia/04reuters-usa-trump-military.html

(116) http://archive.defense.gov/news/defense_strategic_guidance.pdf

(117) https://info.publicintelligence.net/USArmy-WinComplexWorld.pdf

(118) https://en.wikipedia.org/wiki/United_States_Seventh_Fleet

(119) www.navy.mil/local/maritime/150227-CS21R-Final.pdf

(120) https://dod.defense.gov/Portals/1/Documents/pubs/NDAA%
20A-P_Maritime_SecuritY_Strategy-08142015-1300-FINALFORMAT.PDF

(121) https://de.wikipedia.org/wiki/United_States_Special_Operations_Command_Pacific

(122) www.usfk.mil/Portals/105/Documents/SOFA/USFK-Reg-10-10-JCSC-
under-the-USA-ROK-SOFA-2017.pdf?ver=2018-02-26-202028-057

(123) https://de.wikipedia.org/wiki/Oplan_5027

(124) www.businessinsider.de/oplan-5027-und-oplan-5029-die-nordkorea-
plaene-der-usa-2017-12

(125) www.pacom.mil/Media/News/News-Article-View/Article/1701331/d-2-
thaad-battery-first-gunnery-certification-on-foreign-soil/

(126) www.asahi.com/ajw/articles/AJ201811010048.html

(127) https://en.wikipedia.org/wiki/United_States_Forces_Japan

(128) https://en.wikipedia.org/wiki/Joint_Region_Marianas

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